Die Weltranglistenerste Kristina Bröring-Sprehe ist nur mit Mühe ihrer Favoritenrolle zum Auftakt der deutschen Meisterschaften der Dressurreiter in Balve gerecht geworden.
Die 27 Jahre alte Doppel-Meisterin der vergangenen beiden Jahre gewann den Grand Prix auf ihrem Ausnahmehengst Desperados. Doch der Vorsprung auf die zweitplatzierte Isabell Werth auf Weihegold fiel mit 0,2 Prozentpunkten knapper als erwartet aus.
"Ich muss jetzt noch mehr Gas geben", sagte die 27-Jährige aus Dinklage mit Blick auf die Meisterschafts-Entscheidungen am Samstag im Grand Prix Special und am Sonntag in der Kür. Der Grand Prix diente nur zur Qualifikation für die folgenden Prüfungen am Wochenende.
Bundestrainerin sieht noch "Luft nach oben"
Die zweimalige EM-Zweite Bröring-Sprehe und die fünfmalige Olympiasiegerin Werth waren die einzigen, die im Grand Prix die 80-Prozentpunkte-Marke - die Schwelle zur Weltklasse - überboten. Bröring-Sprehe kam auf 81,920 Zähler, Werth auf 81,720. Die Dritte Dorothee Schneider schrammte auf Showtime mit 79,940 Prozentpunkten nur knapp an den 80 Zählern vorbei. Vierter wurde der 21-jährige Sönke Rothenberger auf Cosmo mit 78,080 Prozentpunkten.
"Das war eine Prüfung auf sehr hohem Niveau, auch wenn noch Luft nach oben ist", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu zu den Leistungen ihrer Olympia-Kandidaten. Das Championat in Balve ist die erste Sichtung für Rio, die zweite folgt einen Monat später beim CHIO in Aachen. Der Grand Prix fließt bei Olympia in die Mannschafts-Entscheidung ein.
Zufrieden zeigte sich auch Isabell Werth. Etwas mehr als einen Monat nach dem Ausfall ihrer championats-erprobten Pferde Bella Rose und Don Johnson zeigte sie sich mit ihrem Nachwuchsduo Weihegold und Emilio stark. "Die Stute hat sich unheimlich weiterentwickelt und ich kann jetzt mehr riskieren", sagte die 46-Jährige. Ein Fehler mit Emilio verhinderte ein besseres Ergebnis als Platz sieben: "Der Jockey hat gepennt, das Pferd kann nichts dafür."
