Die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams hat das drohende Aus im Viertelfinale der French Open gerade noch abwenden können. Die 34-Jährige aus den USA gewann trotz 43 unerzwungener Fehler mit 5:7, 6:4, 6:1 gegen die Weltranglisten-60. Yulia Putintseva.
Nach 2:09 Stunden Kampf und Krampf verwandelte Williams auf dem Court Philippe Chatrier ihren vierten Matchball und schrie danach ihre Erleichterung heraus.
Im Halbfinale von Paris wartet nun am Freitag entweder die letztjährige Semifinalistin Timea Bacsinszky (Schweiz/Nr. 8) oder die ungesetzte Nürnberg-Gewinnerin Kiki Bertens (Niederlande) auf Williams.
Gegen eine derart niedrig platzierte Kontrahentin wie Putintseva hatte Williams auf Grand-Slam-Niveau zuletzt vor vier Jahren verloren - ebenfalls bei den French Open.
Damit hat der amerikanische Superstar, der bei den Australian Open im Januar das Finale gegen Angelique Kerber verloren hatte, in Roland Garros weiter die Chance, in Sachen Major-Titel zu Steffi Graf (22) aufzuschließen.
Gegen Petkovic-Bezwingerin Putintseva, die erstmals ein Major-Viertelfinale spielte, stand Williams zunächst völlig neben sich. Bei nasskalten Bedingungen (13 Grad Celsius) war die Nummer eins vor allen Dingen läuferisch überhaupt nicht auf der Höhe. Mit ihrem 24. unerzwungenen Fehler ermöglichte sie der lange fast fehlerfrei agierenden Putinzewa den Gewinn des ersten Satzes. Die Zuschauer quittierten dies mit einem ungläubigen Raunen. In der Folge ließ Williams ihre nur 1,63 Meter große Gegnerin nach einer 4:1-Führung ausgleichen und musste danach beim 4:4 zwei Breakbälle abwehren.
In den entscheidenden Momenten zeigte die jüngere Williams-Schwester dann aber ihre gewohnte Nervenstärke. Die 34-Jährige greift beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt nach ihrem vierten Paris-Titel seit 2002.