Obwohl er ihn als "Torpedo" in China zur Weißglut getrieben und mit seiner doppelten Rambo-Aktion in Russland möglicherweise einen Podiumsplatz gekostet hatte: Sebastian Vettel empfindet Mitleid mit seinem ehemaligen Red-Bull Teamkollegen Daniil Kvyat.
Im Gespräch mit der "Auto Bild motorsport" erklärt der Ferrari-Star über die Degradierung des Russen zu Toro Rosso: "Ich komme eigentlich gut mit ihm aus - vom Prinzip her ist er ein absolut netter Kerl. Deshalb ist es schade für ihn."
Die Kollisionen, in die er involviert war, betrachtet Vettel nicht als Grund für das harte Durchgreifen der Verantwortlichen um Motorsport-Berater Helmut Marko. Der Heppenheimer pflichtet dem bei, was sein österreichischer Mentor bereits im Interview mit "Motorsport-Total.com" gesagt hatte: "Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun hat, was in den vergangenen beiden Rennen passiert ist", so Vettel mit Blick auf die massiven Leistungsunterschiede zu Teamkollege Daniel Ricciardo.
Sebastian Vettel erkennt jedoch, dass Kvyat selbst den Sachverhalt anders sehen könnte, wenn ihm die Hiobsbotschaft drei Tage nach dem Rennen in Sotschi eintrifft: "Aber das ist für ihn natürlich nicht so einfach", weiß er und glaubt nicht daran, dass der erst 18-jährige Max Verstappen als neuer Red-Bull-Pilot und Kvyat-Nachfolger verheizt würde: "Man sollte eher die Chance sehen als die Gefahr. Das ist ja der Grund, warum wir alle da sind", macht Vettel dem Niederländer Mut.
Vettel hatte sich nach seiner Standpauke für Kvyat in Schanghai nach der Kollision in Sotschi noch im Cockpit seines havarierten Autos sitzend in einem ungebührlichen Ton über in echauffiert: "Bin raus! Unfall! Jemand ist mir in mein scheiß Heck geknallt! Dann ist mir nochmal jemand in mein scheiß Heck in Kurve drei gefahren! Ehrlich, was zur Hölle soll das?", hatte Vettel geflucht. Anschließend erhielt er eine telefonische Entschuldigung.

