Nico Rosberg scheint nach fünf Grand-Prix-Siegen in Serie im Mercedes-Teamduell die Oberhand über Lewis Hamilton gewonnen und Kurs auf seine erste WM-Krone in der Formel 1 genommen zu haben.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Dass sich der Deutsche als Mensch verändert hätte, gehört offenbar nicht dazu, wie Toto Wolff klarstellt: "Er ist nicht anders als der Nico, den ich seit Jahren kenne", so der Mercedes-Sportchef am Rande des China-Grand-Prix. "Er ist in toller Verfassung."
Für den Mercedes-Sportchef gehört Rosberg zu den konstanten Piloten im Feld, selbst wenn der Vergleich mit seinem Stallgefährten diesen Eindruck nicht immer untermauert. Er argumentiert: "Ich erkenne nicht, dass er groß schwanken würde. Die Jungs agieren auf hohem Niveau. Es beeinflusst sie nicht größer, ob sie ein gutes Wochenende haben oder nicht." Hamilton und Rosberg übten ihren Beruf seit 20 Jahren aus. Sie wissen, dass sie auch mit Umständen kämpfen, die sie nicht beeinflussen können.
Dazu gehört auch die Wahrnehmung ihrer Leistungen in der Öffentlichkeit: "Als Lewis seine große Siegesserie hatte, haben sich die Leute gefragt, ob Nico daran kaputt ginge", erinnert an Wolff an den vergangenen Sommer und Herbst und rekapituliert den schnellen Wandel der Schlagzeilen: "Als sich die Entscheidung im Titelkampf näherte, hieße es: 'Gibt ihm das einen Schub?'" Dennoch: Ganz spurlos gehen die Jahre auch an einem Rosberg nicht vorbei. Laut Wolff ist das positiv: "Der Nico, den wir heute erleben, entwickelt sich als Persönlichkeit und als Pilot weiter. Er lernt dazu."
