Der Formel-1-Auftakt von Melbourne sorgte für einige große Gesprächsthemen: Den ersten Streich von Nico Rosberg im stallinternen Duell mit Lewis Hamilton, die tolle Performance von Sebastian Vettel im Ferrari oder auch das beeindruckende Formel-1-Debüt vom neuen Team Haas, die in Person von Romain Grosjean als Sechster sicher in die Punkte fuhren.
Und dann war da noch der Horror-Unfall von Altmeister Fernando Alonso. Der spanische Weltmeister von 2005 und 2006 war in der 16. Runde mit Esteban Gutierrez bei über 300 Kilometern pro Stunde kollidiert und nach spektakulärem Überschlag kopfüber zum Stehen gekommen. Es war ein mittleres Motorsportwunder, dass sich der Asturier unverletzt und ohne fremde Hilfe aus seinem völlig zerstörten McLaren befreien konnte.
Der Horror-Crash zum Saisonauftakt brachte wieder einmal die Sicherheitsdebatte in der Königsklasse ins Rollen. Nun äußerte sich auch Max Mosley, der langjährige Präsident des Automobilverbands FIA. Im englischen "Telegraph" fand der Brite deutliche Worte zum Alonso-Unfall. Er ist sich sicher, dass Alonso einen ähnlichen Unfall vor 15 oder 20 Jahren nicht überlebt hätte: "Man weiß es ohne ausführliche Analyse nicht. Aber grundsätzlich resultieren solch schwere Unfälle in schweren Verletzungen oder Todesfällen. Zum Glück scheint das jetzt vorbei zu sein."
"Bei dieser Art von Unfällen erwartest du, dass der Fahrer aussteigt"
Max Mosley, der nach dem tödlichen Unfall von Motorsport-Ikone Ayrton Senna vor über 20 Jahren mitverantwortlich für neue Sicherheitsstandards in der Formel 1 war, führte fort: "Es gibt immer noch außergewöhnliche Unfäle wie solche von Jules Bianchi. Aber bei dieser Art von schweren Unfällen (wie der von Alonso, Anm. d. Red.) erwartest du, dass der Fahrer aussteigt. Das wäre vor 20 Jahren nicht der Fall gewesen!"
Weiterhin äußerte sich Mosley positiv gegenüber des neuen Sicherheitssystems "Halo", welches den Cockpitbereich der Boliden weiter schützen soll. Das "Halo"-System hat aber bei weitem nicht nur Befürworter. Schon Weltmeister Lewis Hamilton hatte laut seine Zweifel daran geäußert. Und auch RTL-Rennkommentator Christian Danner schlug es auf die Seite der Kritiker. Bei "motorsport-magazin.com" meinte der Österreicher: "Ich bin kein großer Halo-Fan. Aber wenn ich sehe, dass es auch ohne geht, dann bin ich zufrieden."

