Nach dem Horror-Crash von Fernando Alonso und Esteban Gutierrez beim Großen Preis von Australien kommen immer mehr Details ans Licht. Die ersten Analysen ergeben: Es war ein Mix aus menschlichem und technischem Versagen.
Als Fernando Alonso in der 17. Runde auf den Hinterreifen von Esteban Gutierrez auffuhr und anschließend die Kontrolle über seinen Boliden verlor, hielten Millionen Fans den Atem an. Dass der Spanier anschließend unverletzt aus seinem völlig zerstörten Wagen stieg, glich einem kleinen Wunder. Die ersten Analysen der vorhandenen Daten zeigen, dass der zweifache Weltmeister den Crash zum Teil selbst verschuldete.
Als Alonso den Hinterreifen von Gutierrez traf, raste der McLaren-Pilot mit 310 km/h die Gerade entlang. Der Mexikaner hatte 307 Sachen drauf. Die Daten zeigen, dass der Haas-Fahrer zum gleichen Zeitpunkt bremste, wie in den Runden zuvor. Warum es trotzdem zum Auffahrunfall kam, will "auto-motor-und-sport" erfahren haben.
Zu lange im Windschatten
Demnach standen Gutierrez aufgrund von Elektronik-Problemen auf der Geraden rund 150 PS weniger als sonst zur Verfügung. So kam es, dass dem 24-Jährigen kurz vor dem Unfall schlagartig die Power fehlte und sein Wagen langsamer wurde. Dieses technische Problem war Fernando Alonso allerdings bekannt und wurde ihm durch eine blinkende Rückleuchte am Haas-Boliden angezeigt. Der Spanier nutzte den Windschatten jedoch zu lange aus, um noch rechtzeitig reagieren zu können und flog letztlich spektakulär ab.
Nach dem Rennen gab Alonso zu: "Kann sein, dass ich zu spät aus dem Windschatten gegangen bin. Ich habe wirklich extrem lange gewartet." Die Stewards sprachen abschließend beide Piloten von einer Schuld frei und ordneten das Geschehen als klassischen Rennunfall ein.