Der 1. FC Köln und ganz Fußballdeutschland trauern um die Sturm-Ikone Hannes Löhr. Der langjährige Profi, Trainer und Manager der Geißböcke starb am Montag im Alter von 73 Jahren in Köln. Der FC bestätigte inzwischen einen Bericht des "Express". Bereits im Frühjahr 2015 hatte Löhr einen Schlaganfall erlitten.
Die Kölner wollen ihrer Klub-Legende in den kommenden Bundesligaspielen gedenken. Die Spieler sollen in der Partie am Dienstag beim FC Ingolstadt den Trauerflor tragen, am Samstag vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 wird Löhr mit einem Ehrenapplaus feiern. Das kündigte FC-Präsident Werner Spinner an.
Für den FC macht sich Löhr zwischen 1964 und 1978 in insgesamt 381 Bundesliga-Spiele verdient und erzielte dabei 166 Tore. Damit ist er Rekordtorschütze der Kölner.
Für Deutschland absolvierte Löhr 20 Länderspiele und war 1970 in Mexiko WM-Teilnehmer. 1968 wurde er mit 27 Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga. Als DFB-Trainer führte er die deutsche Auswahl bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul zur Bronzemedaille.
Löw trauert um Löhr
Zahlreiche Größen des deutschen Fußballs würdigten Löhr, nachdem sie von dessen Tod erfuhren. "Mich macht die Nachricht vom plötzlichen Tod von Hannes Löhr sehr traurig", sagte Bundestrainer Joachim Löw, "nicht nur in Köln war er eine Fußball-Institution, auch beim DFB hat er Spuren hinterlassen, besonders bei der U21 und im gesamten Nachwuchsbereich."
Löws Vorgänger als Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der unter Löhr Olympia-Bronze 1988 Seoul errungen hatte, sagte dem "Express": "Hannes Löhr war ein großartiger Trainer mit herausragenden menschlichen Fähigkeiten. Sein Umgang mit uns Spielern, den ich vor allem während der Olympischen Spiele in Seoul erleben durfte, war beispielhaft. Er hatte eine Art, wie man sie im Fußball gerne öfter finden würde."
Auch Liga-Präsident Reinhard Rauball würdigte den langjährigen Profi: "Mit Hannes Löhr verbinden unzählige Fans großartige Fußballmomente, ob in der Nationalmannschaft oder in der Bundesliga. Mit ihm verlieren wir einen untadeligen Sportsmann, der sich mit seiner freundlichen, angenehmen Art gerade auch bei den Fans große Sympathien erworben hat und trotz seiner vielen Erfolge immer bescheiden geblieben ist."
"Für immer Bestandteil der DFB-Chroniken"
Rainer Koch, wie Rauball auch DFB-Interims-Präsident, ergänzte: "Hannes Löhr war nicht nur ein herausragender Fußball-Fachmann, sondern auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Dass er 1988 als Trainer mit der deutschen Olympiaauswahl Bronze gewonnen hat, bleibt ebenso für immer fester Bestandteil der DFB-Chroniken wie seine 20 Länderspiele oder seine WM-Teilnahme 1970."
FC-Vizepräsident Toni Schumacher betonte: "Der Tod von Hannes Löhr trifft mich sehr. Er gehörte ohne Zweifel zu den größten Persönlichkeiten des 1. FC Köln, die ich kennenlernen durfte."