Die Wasserspringer Patrick Hausding und Sascha Klein haben sich ihr Olympia-Ticket gesichert. Die Weltmeister von 2013 qualifizierten sich mit einem zweiten Platz im Turm-Synchronspringen beim Weltcup in der Olympiastadt Rio de Janeiro für die Sommerspiele im August.
Die Rekordeuropameister aus Berlin und Dresden erkämpften offiziell zwar nur einen Quotenplatz für den Deutschen Schwimm-Verband, doch ihre Nominierung in dieser Disziplin gilt als sicher. Der Wettbewerb wurde aufgrund eines Gewitters zeitweise unterbrochen.
Patrick Hausding bewies im Gewittersturm während der 45-minütigen Zwangspause Entertainer- Qualitäten.
Mit einer Wachsflasche als Mikrofonersatz versuchte sich der Berliner Wasserspringer vor der Kamera des Livestreams als Reporter und sandte auf Englisch einen Situationsbericht in die Welt. "Ich dachte mir, nutze einfach die Zeit", sagte Hausding. Mit seinem Sprungpartner Sascha Klein schaffte er das Olympia-Ticket vom Turm unter besonderen Umständen. Das Duo musste als letztes Paar vor der Unterbrechung noch springen.
"Es war sehr wild und fiel schwer, wenn man vom Wind verweht da oben steht und der Regen, fast Hagel, einem ins Gesicht peitscht", berichtete Hausding. Trotzdem schafften die Olympia-Zweiten von 2008 Platz zwei hinter Chinas Weltmeistern. "Sie hatten Nerven aus Stahl, Hut ab", lobte Lutz Buschkow. Der Wassersprung-Cheftrainer ist wahrlich nicht zart besaitet, bei Blitz und Donner aber wurde auch ihm mulmig. "Das war fast beängstigend und schon im Grenzbereich. In Deutschland würde man das schneller unterbrechen." Man habe aber bewusst auch bei Regen unter freiem Himmel trainiert, um sich auch für solche Bedingungen zu wappnen. "Die Jungs sind ja keine Weicheier", kommentierte Buschkow zufrieden.
Hausding/Klein kamen auf 448,44 Punkte und hatten am Ende nur 7,56 Zähler Rückstand auf die siegreichen Weltmeister Chen Aisen/Lin Yue aus China. Bei der WM 2015 im russischen Kasan hatten Hausding/Klein mit Platz sechs die erste Chance auf die Olympia-Qualifikation noch vergeben.
Im Einzelfinale vom Turm belegte Maria Kurjo mit 322,80 Punkten einen guten siebten Platz. Die Berlinerin hatte dem DSV-Team schon durch ihren 14. Rang im Vorkampf für Rio einen festen Startplatz für Olympia beschert.