Spanien hat bei der EM in Polen trotz eines kleinen Rückschlags vorzeitig die Hauptrunde erreicht. Dem Weltmeister von 2013 reichte in der deutschen Vorrundengruppe C gegen Slowenien ein 24:24 (13:10), um mit 3:1 Punkten schon vor dem letzten Spiel gegen Schweden für die nächste Turnierphase zu planen.
Der Mitfavorit tat sich lange Zeit schwer gegen die zuvor noch punktlosen Slowenen, machte ungewöhnlich viele Fehler im Angriff und ging erst in der 47. Minute erstmals in Führung (19:18). Dennoch blieben die Slowenen am Drücker, mussten den Ausgleich aber 22 Sekunden vor dem Ende doch noch hinnehmen. Nach Ballgewinn und Tempogegenstoß vollendete Christian Ugalde. Der Außenseiter kam nicht mehr zum freien Wurf und vergab die letzte Chance des Spiels: Mackovseks direkter Freiwurf blieb in den Armen der spanischen Deckung hingen.
Bester Torschütze der Iberer, die Deutschland zum Turnierauftakt mit 32:29 bezwungen hatten, war Kreisläufer Julen Aguinagalde mit sechs Treffern. Slowenien, das in Linksaußen Luka Zvizej seinen besten Werfer (6 Tore) hatte und in Spielmacher Dean Bombac den Man of the Match stellten, ist am Mittwoch (ab 17:15 Uhr im sport.de-Liveticker) letzter deutscher Vorrundengegner.
Verdiente Schlappe für Ungarn
In der Gruppe D feierte Russland beim 27:26 (14:10) gegen das hoch gehandelte Ungarn seinen ersten Turniererfolg. Dieser war hoch verdient. Denn die Russen agierten über weite Strecken konzentrierter, bissiger und konnte sich phasenweise sogar mit sechs Toren absetzen. Erst in der Schlussviertelstunde fand die Dujshebaev-Truppe ihren gewohnten Rhythmus und kämpfte sich leidenschaftlich bis auf einen Treffer heran.
Russland zeigte sich in der Endphase der Partie clever und versuchte schließlich, die finalen zehn Sekunden durch Pässe in der eigenen Hälfte herunterzuspielen. Mit dem Schlusspfiff entschieden die Schiedsrichter auf passives Spiel, doch der Freiwurf von Laszlo Nagy aus rund neun Metern landete im Block. Beide Teams haben nun 2:2 Punkte auf dem Konto und streiten sich am Ende im Fernduell um den zweiten Rang hinter Favorit Dänemark.
Dänemark schwach, aber erfolgreich
Der gab sich in seinem Spiel am Montagabend keine Blöße und schlug nach einer allerdings durchwachsenen Leistung Außenseiter Montenegro knapp mit 30:28. Mehr als 50 Minuten gestalteten die Montenegriner die Partie aufgrund ihrer aggressiven Verteidigung völlig offen, kassierten dann aber in der Schlussphase mit etwas Pech die beiden entscheidenden Treffer.
Bester dänischer Werfer war Linksaußen Anders Eggert von der SG Flensburg-Handewitt mit sieben Treffern. Für Montenegro war Nemanja Grbovic siebenmal erfolgreich. Die Dänen stehen nach zwei Siegen in der Hauptrunde, Montenegro ist punktloser Gruppenletzter.