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Arndt, Walther, Friedrich: Dreimal Hoffnung auf WM-Gold

Wunschvorstellung: Deutsches Podest bei der WM
Wunschvorstellung: Deutsches Podest bei der WM
Foto: © imago, imago sportfotodienst
17. Januar 2016, 11:12

Drei Männer für ein Ziel: Die deutschen Bob-Piloten haben auch in Park City ihre Dominanz im Vierer unterstrichen, allen ist im kommenden Monat der WM-Sieg zuzutrauen. Bei den Frauen bahnt sich dagegen eine neue Materialdiskussion an.

Die Königsklasse des Bobsports bleibt weiter fest in deutscher Hand, kurz vor der WM bringen sich gleich drei Hoffnungsträger in Stellung. Shootingstar Nico Walther und Weltmeister Maximilian Arndt feierten beim Weltcup in Park City einen eindrucksvollen Doppelsieg im Vierer, Francesco Friedrich holte den guten vierten Platz - und allen ist in vier Wochen im österreichischen Igls die Goldmedaille zuzutrauen.

Denn nach dem perfekten Saisonauftakt in Deutschland zeigt das Trio nun auch in Übersee seine Klasse. Arndt, Friedrich und Walther können auf allen Bahnen der Welt gewinnen - Bundestrainer Christoph Langen gerät ins Schwärmen.

"Die Leistung war einfach super, von allen Piloten", sagte der 53-Jährige, den die Fahrten seiner Athleten regelmäßig zu Jubelsprüngen animieren. Die Bilanz liest sich beeindruckend: Fünf Siege in sechs Vierer-Rennen, 12 von 18 möglichen Podestplätzen, die internationale Konkurrenz sieht derzeit kaum Land gegen Langens Männer.

Nach dem Rückschlag gleich das Comeback

Selbst bei schwierigen Bedingungen auf den weniger bekannten Bahnen in Nordamerika sind Arndt und Co. diejenigen, die es zu schlagen gilt. Am Freitag war das erstmals einem Konkurrenten im großen Schlitten gelungen, als Arndt sich hinter dem Russen Alexander Kasjanov mit Rang zwei begnügen musste.

Am Samstag waren die Deutschen schon wieder zurück in der Erfolgsspur. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Jungs das nach dem Schneechaos von gestern so gut hinbekommen", sagte Langen. Auch ein Dreifachsieg sei möglich gewesen, doch Friedrich "hatte leider Pech mit dem Schneefall und den Windböen." Am kommenden Wochenende darf der Zweier-Weltmeister sich wieder in seiner Spezialdisziplin beweisen. Nach zwei Vierer-Rennen in Park City stehen im kanadischen Whistler zwei Rennen im kleinen Schlitten an.

Wenig Hoffnung bei den Damen

Bei den deutschen Frauen kommt dagegen kaum Vorfreude auf die WM auf. Vizeweltmeisterin Anja Schneiderheinze (Erfurt) wurde mit Anschieberin Annika Drazek nur Vierte in Park City, Langen zeigte sich anschließend "genervt vom Materialnachteil" und erhob Vorwürfe gegen die Entwickler: "Wir testen in Deutschland herum und kommen nicht in die Pötte. Das schlägt auch auf das Gemüt der Athletinnen."

Die schwierige Beziehung zwischen Langen und dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) ist kein neues Thema, nach dem Olympiadebakel von Sochi wurde sie offensichtlich. Auch Sportdirektor Thomas Schwab vom deutschen Bobverband BSD sieht nun jedoch ein Problem bei den Frauen. "Wir sind da im Moment etwas ratlos, da passt etwas nicht am Schlitten", sagte Schwab dem SID: "Die ganze Saison hinken wir schon hinterher, dabei hätten die Fahrten hier und da für das Podium reichen müssen."

Den ersten Podestplatz des Winters wird Schneiderheinze nun auch in Whistler nicht einfahren können. Die 37-Jährige tritt entnervt die Heimreise an, um sich gezielt auf die WM vorzubereiten.

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