Dave Chisnall hat sich mit einer beeindruckenden Vorstellung in der zweiten Runde der PDC-WM in London endgültig in den Kreis der Titelkandidaten gespielt. Einen echten Schreckmoment hatte dagegen der Titelverteidiger zu überstehen.
Weltmeister Gary Anderson ging zwar als haushoher Favorit in das Match gegen den Nordiren Daryl Gurney, doch der Außenseiter spielte völlig befreit auf und brachte den Titelverteidiger gehörig ins Schwitzen. Gurney punktete in den beiden ersten Sätzen wie verrückt, traf zudem seine Doppel und hatte schon fast Pech, dass es "nur" 1:1 stand.
Die entscheidende Szene ereignete sich dann im dritten Satz: Beim Stand von 2:2 bekam Gurney drei Darts auf Doppel, um in den Sätzen mit 2:1 in Führung zu gehen. Der Außenseiter ließ die Chancen liegen, pfefferte seine drei Darts an der Doppel 10 vorbei und musste mitansehen, wie ihm der Weltmeister den Durchgang vor der Nase wegschnappte. In der Folge fand Anderson seinen Rhythmus und sicherte sich mit einem spektakulären Zwischenspurt auch den vierten Durchgang.
Der Schotte war jetzt voll da, ließ auch im fünften Satz nichts anbrennen und zog letztlich mit einem 4:1-Sieg in die nächste Runde ein. Anderson beendete das Match mit einem Average von 99,52 Punkten pro Aufnahme, acht 180ern und einer Check-Out-Quote von 40 Prozent. Gurney stand dem Weltmeister in nichts nach, warf am Ende neun 180er, einen Schnitt von 96 Punkten und hatte eine Check-Out-Quote von 33,3 Prozent.
Chizzy on fire!
Den beeindruckendsten Auftritt am ersten Zweitrundenabend der WM in London legte Dave Chisnall hin. Der Weltranglisten-13. fertigte den Niederländer Christian Kist mit 4:1 ab und spielte als erster Spieler überhaupt bei dieser WM einen Average von über 100 Punkten pro Aufnahme. Der 35-Jährige warf alleine zwölf 180er und stand am Ende bei einem Schnitt von 102,56 Punkten.
Dazu kam eine starke Check-Out-Quote von 42 Prozent. Kist (95,04/31) hielt zwar ordentlich dagegen und gab die Sätze eins und zwei erst im entscheidenden fünften Leg ab, unter dem Strich war gegen Chizzy aber kein Kraut gewachsen.
Caven fegt Evans von der Bühne
Im ersten Match der zweiten Runde setzte sich Jamie Caven klar und deutlich mit 4:0 gegen Ricky Evans durch. Der 39-jährige "Jabba" spielte zwar nur einen 92er Average, bestach aber mit seiner Sicherheit auf die Doppel (60 Prozent). Der 25-jährige Evans konnte dagegen nicht an seine Vorstellung aus der ersten Runde anknüpfen, traf nur 20 Prozent der Würfe auf die Doppelfelder und warf lediglich 83 Punkte pro Aufnahme.
Als Trostpflaster nehmen die Verlierer der Zweitrundenmatches immerhin rund 20.000 Euro mit nach Hause. Die Achtelfinalisten haben dagegen 30.000 Euro sicher. Dem neuen Weltmeister winkt in dieser Saison ein Rekordpreisgeld von 400.000 Euro.