Mit der Europa-League-Niederlage gegen Athletic Bilbao wollte sich der FC Augsburg nicht lange aufhalten. Zu wichtig ist für den Bundesliga-Vorletzten das Heimspiel am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg.
Für tiefe Enttäuschung hatte Markus Weinzierl überhaupt keine Zeit. "Ich will mich gar nicht mehr groß mit Bilbao beschäftigen", sagte der Trainer des FC Augsburg am Freitag mit noch verschlafenen Augen und Blick auf das bedeutende Heimspiel am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg (17.30 Uhr). Das bittere 2:3 (1:1) gegen Athletic Bilbao und der damit bevorstehende Knockout in der Europa League sollen ganz schnell aus den Köpfen.
Die Fußball-Bundesliga, das hatte ja nun nicht nur der Coach gebetsmühlenartig betont, ist das, was wirklich zählt. Für den Tabellenvorletzten sind dort Erfolge zur Pflicht geworden, die internationale Bühne ist und war nicht mehr als die Kür. "Die Bundesliga", sagte Verteidiger Christoph Janker, "ist elementar. Wir wussten, dass diese Woche auf Sonntag ausgerichtet ist."
Weinzierl gibt den Phrasendrescher
Und angesichts der Ausgangslage in der Europa League bemühte nicht nur Weinzierl direkt nach dem Spiel ein paar Standardfloskeln. Genereller Tenor: Am 10. Dezember bei Partizan Belgrad seien drei Tore nicht ausgeschlossen, die der FCA mindestens braucht, will er tatsächlich in Europa überwintern. "Es ist noch nicht vorbei", sagte etwa Torwart Marwin Hitz.
Der Coach hatte zugleich versucht, auch für das Duell mit den Wölfen Zuversicht zu verbreiten, obwohl da der späte Bilbao-Doppelschlag von Aritz Aduriz (83./86.) und damit einer der vielen Nackenschläge der letzten Monate noch keine Stunde her war. "Wir haben keine Zeit, traurig zu sein", sagte Weinzierl, und setzte hinzu: "Wir werden die Mannschaft aufrichten. Ich bin ja geübt in dieser Aufgabe. Wir wollen am Sonntag an die Leistung in Stuttgart anknüpfen und Wolfsburg einen Fight abliefern."
"Zu Hause etwas gutzumachen"
Auch Mittelfeldlenker Daniel Baier hat sich vorgenommen, das bemerkenswerte 4:0 vom letzten Samstag als Blaupause heranziehen, erst recht, weil der FCA nach wie vor gerade einen Heimsieg (20. September gegen Hannover) aufweist. "Wir haben zu Hause etwas gutzumachen", sagte Baier.
Mit neun Punkten aus 13 Spielen stehen die Schwaben in der Liga ziemlich nackig da, und deshalb wollte auch Hitz nicht lange "herumweinen, wenn es am Sonntag weitergeht. Keiner braucht den Kopf hängenzulassen." Zumal Weinzierls Aufstellung gegen Bilbao schon ein klares Signal gewesen war.
Leistungsträger wie Raul Bobadilla, der gleich nach seiner Einwechslung (59.) traf, oder Ja-Cheol Koo, der nur eine Viertelstunde spielte, sind ja insbesondere im Alltag gefragt. "Wenn wir frisch sind, wenn wir griffig sind, haben wir eine gute Mannschaft. Das war im Hinterkopf", sagte Weinzierl.
Und geht es in der Liga endlich konstant aufwärts, dürfte der Ärger über die vermeidbare Niederlage tatsächlich nur von kurzer Dauer sein. "Wir sind nicht untergegangen und konnten für Sonntag Selbstvertrauen tanken", sagte Janker, und Baier ergänzte: "Es wird schwer gegen Wolfsburg, aber was ist in unserer Situation schon leicht."




























