Hürden-Olympiasieger Aries Merritt aus den USA hat bei der Leichtathletik-WM in Peking schonungslos eine schwere Nierenerkrankung offengelegt.
"Wer weiß, das könnten meine letzten Meisterschaften sein", sagte der Weltrekordhalter nach seinem Vorlauf über 110 Meter Hürden. Merritt wird sich am 1. September nur vier Tage nach dem WM-Finale einer Nierentransplantation unterziehen. Seine Nierenfunktion liege aktuell bei weniger als 20 Prozent, teilte der Weltverband IAAF in einem Artikel auf seiner Internetseite mit.
"Ich will nicht in meinem Haus sitzen und auf die Operation warten. Ich möchte raus, das Leben genießen", erklärte der 30-Jährige, warum er unter diesen Umständen überhaupt an den Weltmeisterschaften teilnimmt.
Merritt hatte 2012 bei den Olympischen Spielen in London die Goldmedaille gewonnen und noch im gleichen Jahr in Brüssel den Weltrekord auf 12,80 Sekunden verbessert. Bei der WM 2013 in Moskau habe er dann gemerkt, "dass irgendetwas nicht stimmt. Als ich die Diagnose erhalten habe, dass ich an einer Nierenkrankheit leide, brach es mir das Herz", sagte der Amerikaner.
Ursache ist eine seltene genetische Störung. Von Oktober 2013 bis April 2014 lag Merritt im Krankenhaus, bereits einen Monat später trat er wieder bei Wettkämpfen an. Sein großes Ziel sei die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016, sagte er.
