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HSV blamiert sich gegen Carl Zeiss Jena

Pierre-Michel Lasogga und der Hamburger SV flogen in Jena aus dem Pokal
Pierre-Michel Lasogga und der Hamburger SV flogen in Jena aus dem Pokal
Foto: © getty, Karina Hessland
10. August 2015, 12:23

Der Hamburger SV hat sich im ersten Pflichtspiel der neuen Saison bis auf die Knochen blamiert. 69 Tage nach dem knapp verhinderten Abstieg in der Relegation schied die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia in der ersten Runde des DFB-Pokals trotz eines späten Comebacks durch ein verdientes 2:3 nach Verlängerung beim aufopferungsvoll kämpfenden Viertligisten Carl Zeiss Jena aus.

Für den bis in die Regionalliga abgestürzten dreimaligen DDR-Meister Jena avancierte Johannes Pieles (106.) zum Matchwinner. Zuvor hatte HSV-Neuzugang Michael Gregoritsch (90.+4) die Jenaer Führung durch Tore von Justin Gerlach (14.) und Velimir Jovanovic (58.) egalisiert und sein Team damit in die Verlängerung gerettet. Ivica Olic (49.) hatte zudem den umstrittenen Treffer zum 1:1 erzielt, nachdem der Ball zuvor klar im Toraus gewesen war.

Der dreimalige Pokalsieger Hamburg erreichte damit erstmals seit drei Jahren nicht die zweite Runde und erhielt eine knappe Woche vor dem Bundesligastart am Freitag bei Bayern München einen herben Dämpfer.

Mutige Jenaer überraschen HSV

Vor 13.800 Zuschauern im ausverkauften Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld begann der ehemalige Europapokalfinalist aus Thüringen enorm mutig und übte überraschend schnell Druck aus. Belohnt wurde das Bemühen der furchtlosen Gastgeber mit einem sehenswerten Freistoßtreffer Gerlachs aus 33 Metern. Die Hamburger hingegen taten sich in der Offensive äußerst schwer und traten in den ersten Hälfte erschreckend ideenlos auf.

Die Stammkräfte Rafael van der Vaart, Heiko Westermann (beide Betis Sevilla) und Marcell Jansen (Karriereende) hatten in den vergangenen Wochen den Klub verlassen. Dafür bot Labbadia von den Neuzugängen den Ex-Leverkusener Emir Spahic, den schwedischen Nationalspieler Albin Ekdal und Gotoku Sakai von Beginn an auf. Impulse gingen von ihnen jedoch kaum aus.

Keine Torchance in der ersten Hälfte

Bei den Jenaern von Trainer Volkan Uluc wuchsen nach dem Führungstreffer die Hoffnungen auf ein neuerliches Pokalmärchen minütlich. Als Zweitligist war der Klub in der Saison 2007/2008 sensationell bis ins Halbfinale gestürmt und schied dort nach Siegen gegen den VfB Stuttgart und den 1. FC Nürnberg erst bei Borussia Dortmund (0:3) aus. Anschließend kam der Traditionsverein nie wieder über die erste Runde hinaus.

Die Reise nach Jena war für die Hamburger, die sich in der vergangenen Spielzeit erst in letzter Minute den Klassenerhalt gegen den Karlsruher SC gesichert hatten, längst nicht neu. Vor zwei Jahren siegte der Bundesliga-Dino beim Carl-Zeiss-Stadtrivalen SV Schott mit 4:0, am Sonntag reichte es in der ersten Hälfte allerdings nicht mal zu einer klaren Torchance.

Zweifelhafter Ausgleich reicht den Hanseaten nicht

Nach dem Seitenwechsel drückte der HSV und kam zunächst zweifelhaft zum Ausgleich. Jena ließ sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen und spielte weiter clever nach vorne. Beide Mannschaften lieferten sich in der Folge einen offenen Schlagabtausch. Als Jena bereits wie der sichere Sieger aussah, schlug Hamburg noch einmal spät zu. Nach einer Ecke gewann der aufgerückte Torhüter René Adler das Kopfballduell, und Gregoritsch jagte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie.

In der Verlängerung scheuten die Hamburger anfangs das absolute Risiko und wurden für ihre Passivität prompt bestraft. Nach einem weiten Einwurf von Filip Krstic köpfte Pieles zum umjubelten Siegtreffer für die Gastgeber ein. "Das fühlt sich scheiße an. Wir haben heute keine Grenzen überschritten und verdient verloren", erklärte der sichtlich enttäuschte Bruno Labbadia nach dem Schlusspfiff.

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