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Biedermann: Medaille zum Geburtstag?

Paul Biedermann will mit der Staffel eine Medaille.
Paul Biedermann will mit der Staffel eine Medaille.
Foto: © dpa
06. August 2015, 12:48

Besondere Gedanken über das Geburtstagsgeschenk für Paul Biedermann müssen sich die Schwimm-Kollegen nicht machen. Eine Medaille mit der Freistil-Staffel über 4x200 Meter wäre ganz nach dem Geschmack des Weltrekordlers.

Leicht wird das nicht, auch wenn Biedermann nach Platz drei im Einzel den Fokus voll auf den Wettkampf im Quartett legt. "Da haben wir vor, richtig einen rauszuhauen", erklärte Biedermann, der am Freitag 29 Jahre alt wird. Zusammen mit Florian Vogel, Clemens Rapp und Jacob Heidtmann soll der Europameister durch den "Kick von Pauls Bronze", so Trainer Frank Embacher, mehr als das fest eingeplante Olympia-Ticket holen.

Gute Staffelleistungen haben Tradition

Deutsche Staffel-Erfolge, das hat im mit erfolgreichen Einzelkönnern nicht überreichlich gesegneten Verband Tradition. Mannschaftlich präsentierten sich Quartette seit jeher top. Nur bei der desaströsen WM 2013 gab es keine Medaille, außer bei den Titelkämpfen 2007 durften deutschen Teams immer zu mehr als nur zu einer Siegerehrung.

Ein großer Zufall war es also daher auch nicht, dass bei der Premiere der Mixed-Staffel über 4x100 Meter Lagen durch Jan-Philip Glania, Hendrik Feldwehr, Alexandra Wenk und Annika Bruhn Bronze herauskam. "Staffeln waren immer eine Stärke von uns, dann haben wir Stärke ein bisschen verloren. Das möchte ich wiederbeleben, aber auch das dauert", erklärte Chef-Bundestrainer Henning Lambertz am Donnerstag.

Besonderes Teamgefühl beim DSV

In den Teamrennen, das demonstrierte schon das Freiwassertrio beim bislang einzigen deutschen Gold in Kasan, kitzeln die Sportler noch ein paar Extraprozente heraus. "Das ist was anderes, weil drei andere auch eine Medaille wollen. Das spornt nochmal an", berichtete Schlussschwimmerin Bruhn. Staffel-Queen Wenk, die in vier verschiedenen Quartetten startet, ist begeistert. "Es ist einfach ein anderes Teamgefühl, der Eine muss sich auf den Anderen verlassen."

Bei den Freistil-Staffeln über 4x100 Metern lösten die Männer das Ticket, die Frauen können nach dem Rücktritt von Britta Steffen nur über die Weltrangliste auf einen der restlichen vier Plätze hoffen. Die Damen über 4x200 Meter Freistil holten sich am Donnerstag als Zwölfte das Ticket. Die Männer haben da anderen Ansprüche: Bei den Spielen in London hatten sie nur um 29 Hundertstelsekunden Bronze in der gerne auch mal Königsstaffel genannten Disziplin verpasst.

Biedermann wohl als Schlussschwimmer

"Ich glaube, ich muss keinen heiß machen, die sind das einfach", sagte Biedermann. Anders als in London und wie schon beim EM-Titel vor einem Jahr wird er als Schlussschwimmer erwartet. "Ich möchte ihn nicht auf eins verheizen", verriet Embacher schon. "Für ihn ist es hinten einfacher, sich an jemand ranzukämpfen, als vorneweg zu schwimmen."

Ganz entscheidend gestaltet er also selbst am Präsent mit - auch wenn Biedermann für das Olympiajahr nur einen großen Wunsch hat. "Geburtstagswunsch? Ich möchte eigentlich nur gesund sein, gesundbleiben für das Jahr und damit gut trainieren können." Gegen ein Stückchen Edelmetall hätte er sicher auch nichts einzuwenden.

dpa

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