Mit dem neuen Bundestrainer Tobias Reiter sollen die deutschen Biathlon-Männer endlich wieder vorne angreifen. Der Coach setzt dabei auch auf die Unterstützung eines Psychologen.
In der Vorbereitung auf die Olympia-Saison arbeiteten das DSV-Team eng mit Psychologe Dr. Tom Kossak vom Olympiastützpunkt Bayern zusammen.
"Wir haben ihn mit in die Trainingslager genommen", erklärte Reiter in einem Interview mit der "Sport Bild": "Dadurch haben die Jungs jetzt bereits eine andere Vertrauensbasis mit ihm und können während der Saison je nach Bedarf die Gespräche suchen."
Das Hauptthema in der Zusammenarbeit sei gewesen, "die PS, die wir haben, auf die Straße zu bringen". "Da haben wir versucht, für jeden Automatismen zu finden, um das zu schaffen", betonte Reiter.
Ein besonderes Augenmerkt galt im Sommer aber dem Schießen. Dort habe Reiter "einige Baustellen ausgemacht".
"Wir haben alle führenden Nationen detailliert verglichen. Vergangene Saison wurde oft gesagt, dass wir am Schießstand zu langsam seien. Da merkte man, dass sich die Jungs da sehr viel Druck machen und selbst unter Stress setzen", führte der 40-Jährige weiter aus.
Die Analyse ergab aber: "Im Schnitt der besten sechs Athleten pro Nation ist es nur ein Unterschied von zwei, drei Sekunden in der Schießzeit. Diese Botschaft war wichtig für die Jungs: Wir sind da nicht so weit weg! So haben wir es geschafft, diesen Stress etwas wegzunehmen."
"Keine echte Strategie" bei der Zeit bis zum ersten Schuss
Auch bei der Zeit bis zum ersten Schuss habe es bislang "keine echte Strategie" gegeben.
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"Das Ziel ist es: Wenn die Jungs in den Stand reinlaufen, wissen sie vorher wie sie es angehen und lassen sich nicht von den anderen links und rechts ablenken. Davon haben wir uns bisher zu sehr beeindrucken lassen", gab Reiter die Marschroute vor.


