Während einige Mitfavoriten bereits die Segel streichen mussten, darf Nathan Aspinall weiter vom ganz großen Coup bei der Darts-Weltmeisterschaft träumen. Am Montag duelliert sich der Brite mit dem Niederländer Kevin Doets um einen Einzug ins Achtelfinale. Die Nummer 15 der PDC-Weltrangliste geht als klarer Favorit ins Rennen, Aspinall blickt dennoch nicht nur wohlwollend auf das Spektakel im Ally Pally.
Das Publikum bei der Darts-WM gilt als verrückt, begeisterungsfähig, aber auch gnadenlos. Hat die Masse einen Liebling ausgemacht, wird der Kontrahent nicht selten mit einem gellenden Pfeifkonzert in der wichtigen Konzentrationsphase aus dem Konzept gebracht. Für Nathan Aspinall ein absolutes No-Go.
"Ich habe schon auf der Europa-Tour und in meinen Bühneninterviews gesagt: 'Hört einfach auf zu pfeifen, genießt das Dartspiel und hört auf, euch wie Idioten zu benehmen'.", erklärte Aspinall, von der "Sun" mit dem Verhalten der Fans konfrontiert.
Dass er für seine Forderung in den Sozialen Medien reichlich Gegenwind erhielt, nimmt der 34-Jährige in Kauf. Dass seine Worte etwas bewirken, glaubt er aber auch nicht.
"Viele Dartspiele werden von den Zuschauern entschieden"
"Wenn du schweigsam dasitzt und nichts tust, wird es so weitergehen. Wenn du dich äußerst und etwas sagst, wird es so weitergehen", gibt sich Aspinall desillusioniert und fragt: "Wie kann man verhindern, dass 10.000 Menschen sich die Finger in den Mund stecken, um zu pfeifen?"
Die Lösung liefert der zweimalige WM-Halbfinalist direkt mit: "Ich finde, die Leute, die erwischt werden, sollten nicht einfach rausgeschmissen werden, sondern für beispielsweise fünf Jahre gesperrt werden." Nur so würden sie wirklich eine Konsequenz spüren, die nachhaltig Eindruck hinterlässt. "Ich wette, es könnte ein paar Jahre dauern, aber vielleicht könnte das etwas werden."
Dass ein Eingreifen notwendig ist, stellt Aspinall noch einmal heraus: "Viele Dartspiele werden von den Zuschauern entschieden. So hoch ist das Niveau. Ein verfehlter Dart auf Doppel-16 bei einer 109 kann das Spiel entscheiden", so der Engländer.


