Mit acht deutschen Teilnehmern war die Darts-Weltmeisterschaft 2026 im Londoner "Ally Pally" vor rund zwei Wochen gestartet. Vor dem Beginn der 3. Runde am Samstag mischen immer noch vier Deutsche bei den Titelkämpfen mit. Zumindest zwei davon haben gute Chancen auf das Achtelfinale, meint TV-Experte Robert Marijanovic.
Dass überhaupt noch ein deutsches Quartett in der 3. Runde noch mit von der Partie sind, sei "eine hervorragende Bilanz", schreibt der Ex-Profi in seiner "Sport1"-Kolumne: "Erst zum zweiten Mal überhaupt sind 50 Prozent der Teilnehmer nach Weihnachten noch dabei. Das ist ein sehr guter Trend, der wahrscheinlich erst der Anfang für die kommenden Jahre ist."
In der Runde der letzten 32 bekommen es Ricardo Pietreczko, Martin Schindler, Gabriel Clemens und Arno Merk nun "mit sehr unterschiedlichen Herausforderungen" zu tun, so Marijanovic weiter, der zumindest zwei Deutschen die Favoritenrolle zuschreibt: "Pietreczko hat mit Andreas Harrysson den vermeintlich leichtesten Gegner erwischt. Auch Schindler trifft mit Ryan Searle auf jemanden, der in der Weltrangliste hinter ihm steht."
Darts-WM: Merk-Sensation hängt "davon ab, wie MvG sich präsentiert"
Chancen auf das Weiterkommen seien daher "natürlich vorhanden", meint der 45-Jährige, der 2015 und 2019 selbst bei der Darts-Weltmeisterschaft am Oche gestanden hat, aber nach der 1. Runde bereits die Segel streichen musste. Dass es neben Pietreczko und Schindler ein weiterer Deutscher ins Achtelfinale schafft, da hat Marijanovic große Zweifel.
"Gabriel Clemens wird im Duell mit Luke Humphries von der Nummer zwei der Welt und einem sehr starken Gegner gefordert. Ich glaube, jeder kann sich ausrechnen, wie hoch die Chancen sind und was passieren muss – vor allem bei Humphries –, damit Clemens hier weiterkommt", so der TV-Experte, der bilanziert, dass für eine WM-Sensation "viel passieren muss".
Ähnlich sieht es bei Wright-Bezwinger Arno Merk aus, der nun auf Michael van Gerwen trifft. "Der Niederländer ist ganz klar der Favorit, auch wenn Arno bereits einen großen Namen rausgenommen hat. Er wird auch wissen, dass es davon abhängt, wie MvG sich präsentiert. Vielleicht kann Arno da irgendwie reingrätschen", hat der Badener noch leise Hoffnung.
Für alle Deutschen spreche aber der bei der WM gespielte Satzmodus, erklärte Marijanovic: "Wir haben immer wieder gesehen, dass selbst gute Spieler in wichtigen Momenten Fehler machen und ein Satz ganz schnell kippen kann. Das stellte im neuen Turniermodus schon in der ersten Runde für einige Spieler eine zu große Hürde dar."


