Die Biathlon-Welt steht unter Schock! Der norwegische Spitzen-Biathlet Sivert Guttorm Bakken ist im Alter von nur 27 Jahren verstorben. Der norwegische Verband und die Internationale Biathlon-Union (IBU) bestätigten die traurige Nachricht am Dienstagabend.
Bakken wurde während eines Trainingslagers in Italien tot in seinem Hotelzimmer in Lavazè aufgefunden. Die Todesursache ist bislang ungeklärt.
Mit Bakken verliert der Biathlonsport einen Athleten, der in den letzten Jahren seine Spuren im Weltcup hinterlassen hat.
In der Saison 2021/22 feierte er seinen größten sportlichen Erfolg mit einem Weltcupsieg am legendären Holmenkollen in Oslo und gewann zudem die kleine Kristallkugel im Massenstart. Sein aggressiver Laufstil und sein kompromissloser Einsatz machten ihn zu einem der populärsten Skijäger in seiner norwegischen Heimat.
Die Anteilnahme in der Sportwelt war bereits am Dienstag groß. "Unsere Gedanken sind in erster Linie bei Siverts Familie und allen, die ihm nahestehen, sowohl in Norwegen als auch im Ausland", sagte Verbands-Generalsekretärin Emilie Nordskar und ergänzte: "Wir arbeiten vor Ort mit den italienischen Behörden zusammen."
Auch IBU-Präsident Olle Dahlin zeigte sich tief erschüttert: Die IBU sei "zutiefst schockiert und traurig über die tragische Nachricht vom plötzlichen Tod von Sivert Bakken". Weiter sagte er: "Sein Tod in so jungen Jahren ist unfassbar, aber er wird nicht vergessen werden und für immer in unseren Herzen bleiben."
Nach der Saison 2021/22 war bei Bakken eine Myokarditis diagnostiziert worden, die ihn zu einer langen Pause zwang. Erst im November 2024 hatte er sein Comeback auf internationaler Bühne gegeben und war bei IBU-Cup-Wettbewerben an den Start gegangen.
Emotionale Worte von Bö und Giacomel
Zuletzt zeigte er dann bei der Weltcup-Station in Le Grand Bornand mit einem fünften Platz im Sprint, dass er wieder zur Weltspitze gehörte. Dahlin würdigte diesen Weg ausdrücklich: "Siverts Comeback im Biathlon nach einer Zeit großer Schwierigkeiten war für alle in der Biathlon-Familie eine Quelle großer Freude und ein inspirierender Beweis für seine Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit."
In den sozialen Netzwerken meldeten sich zahlreiche Weggefährten zu Wort. So schrieb die Biathlon-Ikone Johannes Thingnes Bö: "Sivert, es war zu früh. Eines der größten Talente in der Geschichte des norwegischen Biathlons."
Besonders bewegend fielen die Worte von Tommaso Giacomel aus: "Wir hatten geplant, heute zusammen Ski zu fahren, aber du bist nicht gekommen. Wir hatten geplant, Silvester zusammen zu feiern, aber du wirst nicht dabei sein. Das Leben war schon so hart zu dir, dass es dich vor einer Weile für mehr als zwei Jahre aufgehalten hat... und jetzt das. Das ist nicht fair."
Auch der Deutsche Skiverband (DSV) sprach seine Anteilnahme aus. "Es war ein großes Privileg, gegen jemanden anzutreten, der wie kaum ein anderer Entschlossenheit und Ausdauer verkörperte", schrieb der DSV bei Instagram: "Deine Karriere hat Spuren hinterlassen, die nicht vergessen werden."

