Bei den norwegischen Skispringern lief es bei den ersten Weltcup-Stationen noch nicht wirklich rund. Bei der am 29. Dezember in Oberstdorf beginnenden Vierschanzentournee will die stolze Skisprung-Nation Wiedergutmachung leisten. Nicht am Start sein wird Benjamin Östvold, der seine Nicht-Nominierung nicht fassen kann.
"Ich bin enttäuscht und ein bisschen sauer", erklärte der 24-Jährige gegenüber "Dagbladet". Marius Lindvik, Johann André Forfang, Halvor Egner Granerud, Kristoffer Eriksen Sundal, Isak Andreas Langmo und Robin Pedersen wurden stattdessen in das Aufgebot berufen, das bei den vier Stationen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen an den Start gehen darf.
Dass Langmo, der das zurückliegende Wochenende in Engelberg gleich zweimal als 52. und 58. in der Qualifikation gescheitert war, den Vorzug vor ihm erhalten hat, stößt bei Östvold auf Unverständnis. Schließlich hatte der sechsfache Sieger im Continental-Cup im finnischen Ruka vor wenigen Wochen mit einem 15. Platz sein bestes Weltcup-Resultat erreicht.
Skispringen: Norweger hat "kurzen Weg zurück ins Team"
"Ich bin gerade in Engelberg und trainiere. Ich habe gestern Abend von der Entscheidung erfahren und keine weitere Begründung erhalten, außer, dass sie Langmo eine Chance geben wollen. Er hat in Engelberg anstelle von mir die Gelegenheit bekommen und nun haben sie beschlossen, mit ihm weiterzumachen", legte der enttäuschte Norweger nach.
Gegenüber der Tageszeitung erklärte Sportdirektor Jan-Erik Aalbu: "Es war schwierig. Es gibt viele, die bei der Vierschanzentournee dabei sein wollen. Wir haben Langmo eine neue Chance gegeben, nachdem er am Wochenende unter schwierigen Bedingungen Pech hatte. Schließlich haben wir schon viele gute Sprünge von ihm gesehen."
Östvold sei sowieso für einen Start beim Continental Cup in Engelberg eingeplant gewesen, der parallel zum Tournee-Auftakt in Oberstdorf steigt. "Vielleicht sah er eine Chance, nachdem Isak am Wochenende nicht so gut gesprungen ist, wie wir gedacht und erwartet hatten", legte er mit Blick auf die Enttäuschung bei seinem Schützling nach.
"Wenn er in Engelberg gut abschneidet, ist es nur ein kurzer Weg zurück ins Team", lässt er Östvold allerdings alle Türen zurück ins Weltcup-Team offen.

