Hasan Kurucay gehört in einer starken Mannschaft des FC Schalke 04 zu den Gewinnern und absoluten Leistungsträgern. Nun hat der Sommer-Neuzugang über seine schwierige Kindheit gesprochen, die bis heute in vielerlei Hinsicht nachwirkt.
Geboren wurde er zwar in Dänemark, doch irgendwann möchte Hasan Kurucay einmal für die A-Nationalmannschaft der Türkei spielen, deren Staatsbürgerschaft der aktuelle Profi des FC Schalke 04 besitzt. "Mein größter Traum war es schon immer, für die Türkei bei einem großen Turnier zu spielen. Es ist ein weiter Weg, aber ich werde immer alles geben, um es dorthin zu schaffen", verriet Kurucay in einem Interview mit der "WAZ".
Seine Kindheit hatte der Verteidiger, der mit S04 derzeit die Tabelle in der 2. Bundesliga anführt, allerdings in Dänemark in einem schwierigen Viertel verbracht, wohin seine Eltern einwanderten, als sie jung waren.
"Ich bin dankbar, dass ich dort aufwachsen konnte – aber es war für uns als Familie nicht einfach. Wir hatten nur sehr wenig Geld und bis zu meinem 18. Lebensjahr habe ich bei meinen Eltern gewohnt. Das war ein berüchtigtes Wohngebiet, abgestempelt von vielen Menschen. Jeder hat es Ghetto genannt", blickte der Türke nun zurück.
Ihn selbst habe diese Zeit allerdings geprägt. "Ich musste schon in meiner Kindheit andere Hürden überwinden als viele andere. Es soll nicht überheblich klingen, aber ich wusste immer, dass ich das Talent habe, um es in den Profifußball zu schaffen. Aber dort, wo ich aufgewachsen bin, ist es schwierig, nicht auf die schiefe Bahn zu geraten", verriet er.
Kurucay: Der Fußball hat mich gerettet
Es habe "viele Verlockungen, viel Kriminalität" gegeben. "Ich will nicht sagen, dass dort nur schlechte Menschen leben – die Umstände verleiten junge Leute aber leider immer wieder dazu, die falschen Dinge zu tun", sagte Kurucay.
Ihn habe aber der Fußball gerettet. "Als ich mich entscheiden musste, Mist zu bauen oder Fußball zu spielen, habe ich mich für den Sport entschieden. Auch ich habe damals Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin", gab er zu.
"Aber jetzt sitze ich hier, bin Profi auf Schalke. Es gibt so viele Leute, die mir das nie zugetraut hätten", sagte er. Dass es bei den Gelsenkirchenern für ihn so gut läuft, freut den 28-Jährigen, der für seine Leidenschaft immer wieder gelobt wird.
Diese komme aus seinem Respekt vor dem Klub von ganz alleine zum Tragen. "Schalke bezahlt mich und die Bosse und die Fans verdienen, dass ich dieses Vertrauen mit Leistung zurückzahle", betonte er.
"Zu sehen, wie die Fans uns hier unterstützen, motiviert mich noch zusätzlich. Über 20.000 Schalker waren mit beim Auswärtsspiel in Düsseldorf – da muss man als Spieler einfach etwas zurückgeben. Aktuell passt sportlich einfach sehr viel", so der Abwehrspieler, der mit Schalke Herbstmeister wurde.




























