Als Mann der klaren Worte ist Matthias Sammer bei Borussia Dortmund bekannt und berüchtigt. Nachdem der BVB-Berater zuletzt kritisiert hatte, dass die Wahrheit bei den Dortmundern zu oft verwischt werde, zu viel Harmonie herrsche und einige Personen keine Führungseigenschaften hätten, hat nun Sport-Geschäftsführer Lars Ricken auf Sammers Aussagen reagiert.
"Wir müssen aufhören, die Wahrheit am Ende so zu verwischen, dass die, die die Wahrheit nennen, am Ende die Dummen sind": Diese und weitere Worte von BVB-Berater Matthias Sammer, die dieser zur viel beachteten Kritik von Nico Schlotterbeck unterstützend äußerte, wirken auch Tage später noch nach.
Schlotterbeck hatte öffentlich nach dem enttäuschenden 2:2 bei Bodö/Glimt in der Champions League unter anderem fehlende "Winner-Mentalität" bemängelt. Laut Sammer "die Wahrheit". Es gäbe beim BVB " Menschen, die wunderbare Charaktereigenschaften haben, aber keine Führungseigenschaften. Die erschrecken natürlich im ersten Moment", so Sammer weiter, ohne konkrete Namen zu nennen. Zudem kritisierte er die Harmonie-Sucht in Dortmund.
Vor dem späteren 2:0 gegen Gladbach reagierte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken am Freitagabend bei "DAZN" auf die Worte des BVB-Beraters. Vom Streamingsender gefragt, wer mit Sammers Kritik an der BVB-Führungsebene gemeint sei, wiegelte er zwar ab und sagte: "Da muss man ihn am Ende sprechen."
Ricken verriet aber: "Wir haben gerade nochmal mit ihm zusammengesessen." Es sei "natürlich war nicht jede Aussage optimal gewesen, weil es Interpretationsspielraum gibt", betonte der BVB-Sportchef.
Ricken: Beim BVB kann man das nicht sein
"Wenn wir das Jahr nehmen und die Entscheidungen, die wir treffen mussten, waren die weniger von Harmonie geprägt, sondern eine klare Erwartungshaltung an die Mitarbeiter, weil wir viel Unruhe im Verein von den Mitarbeitern hatten. Da mussten Entscheidungen getroffen werden, die teilweise auch menschlich nicht immer einfach sind, aber - das hat die Saison gezeigt - im Sinne des Vereins", verteidigte er sich.
Sammer sei ihm wichtig als meinungsstarker Mensch, so Ricken weiter.
Man sei sich aber auch "einig, dass 98 Prozent der Dinge, die wir besprechen, intern sind." In diesem Sinne sei aber durchaus "auch mal ein Konflikt notwendig, um die Sinne zu stärken. Da ziehen wir an einem Strang".
Harmonie-Sucht gebe es derweil definitiv nicht. "Wenn man bei einem Verein wie Borussia Dortmund arbeitet, kann man das nicht sein. Es werden immer wieder schwierige Entscheidungen getroffen", erklärte Ricken.




























