Die Seattle Seahawks gewinnen das Thursday Night Game der NFL. In einem Overtime-Drama mit einem irren Spielfilm in der Schlussphase behalten die Seahawks gegen die Los Angeles Rams das bessere Ende und haben in der NFC nun die Oberhand.
Rams @ Seahawks: Auf einen Blick
- Die Seattle Seahawks mussten hinten heraus alles aufbieten um diese Partie zu gewinnen. Gleich drei Mal setzten die Hausherren erfolgreich zur Two-Point-Conversion an.
- Durch den Sieg stehen die Seahawks nun sicher in den Playoffs und haben zudem den Division-Sieg und auch den First Seed in der NFC in der eigenen Hand.
- Die Rams gewannen das Turnover-Battle mit 3:0, schafften aber nicht dies in einen Sieg umzumünzen.
Rams @ Seahawks: Der Spielbericht
Zum Auftakt der Partie wurde die Marschrichtung für das spannende Duell direkt vorgegeben: Die Rams marschierte in die gegnerische Hälfte, wo sie allerdings gestoppt wurden und das beim vierten Versuch. Dass die Rams diesen ausspielten war allerdings recht logisch, befand man sich doch klar im 4th-Down-Territory und hatte nur ein Yards zu überbrücken.
Die Seahawks hatten dementsprechend ein kürzeres Feld zu überbrücken und schafften dies auch - Zach Charbonnet zeichnete sich für den ersten Touchdown der Partie verantwortlich.
Große Sicherheit gab den Seahawks das aber vorerst nicht. Viel mehr waren es die Rams, die deutlich leichter das Feld rauf und runter marschierten. Drei unbeantwortete Scores in Serie gelangen den Gäste vor der Pause. Das Problem: Zwei Mal fanden Matthew Stafford und Co. in der Redzone nicht den richtigen Weg und mussten sich mit einem Field Goal begnügen. Kurz vor der Halbzeit konnte Terrance Ferguson dann aber doch den ersten Touchdown für LA erzielen.
Im dritten Quarter zeigte sich, was womöglich den Unterschied machen könnte. Während die Seahawks über einen 55-Yard-Run von Kenneth Walker verhältnismäßig leicht zu einem Touchdown kamen, brauchten sie Rams zwei weitere, längere Drives, um dann aber immerhin per Field Goal und Touchdown die Führung auszubauen.
Als dann zu Beginn des vierten Quartes Puka Nacua seine bis dato schon starke Leistung mit einem Touchdown krönte, konnte man denken, die Messe sei gelesen. Doch die Seahawks ließen sich nicht abschütteln und bewiesen ihre Stärke in den alles entscheidenden Momenten.
Rasheed Shaheed brachte seinem Team mit einem Punt-Return-Touchdown das nötige Momentum und auch die Two-Point-Conversion funktionierte.
Die Seattle-Defense hielt im Anschluss ein weiteres Mal dicht und so kamen die Seahawks tatsächlich nochmal an den Ball. Mit einem Pass über 26 Yards fand Darnold Barner für den Touchdown, doch für einen Ausgleich musste die nächste Two-Point-Conversion auch funktionieren.
Darnold versuchte einen Screen auf Charbonnet, der Ball wurde geblockt und rollte durch die Arme eines Rams-Spielers in die Endzone, wo Charbonnet ihn aufnahm. Zunächst wurde auf Incomplete entschieden. Nach Ansicht der Bilder korrigierten die Referees allerdings ihre Entscheidung. Weil der Pass von Darnold nach hinten ging, werteten es die Schiris als Fumble, den die Seahawks in der Endzone aufnahmen. Eine Entscheidung, die die Gemüter erhitzte.
Weil beide Defenses im Anschluss ihre Sache gut machten und Rams-Kicker Harrison Mevis aus 48 Yard ein Field Goal vergeigte, ging es in die Overtime!
Hier gaben sich beide Offensiv-Reihen keine Blöße! Die Rams legten mit einem tiefen Touchdown auf Puka Nacua vor, die Seahawks konterten mit einem langen und erfolgreichen Drive. Mike Macdonald tat dann das einzig richtige: Er ging auf Sieg! Die Seahawks versuchten die Two-Point-Conversion und waren ein drittes Mal erfolgreich!
Los Angeles Rams (11-4) @ Seattle Seahawks (12-3)
Ergebnis: 37:38 (3:7, 10:0, 10:7, 7:16, 7:8) BOXSCORE
Rams @ Seahawks: Die wichtigsten Statistiken
- Weil die Overtime-Regel Jahre lang eine andere war, sorgten die Seahawks für eine Premiere. Zum ersten Mal gewann ein Team ein Spiel mit einer Two-Point-Conversion in der Verlängerung. Zudem sind sie das erste Team, das eine Partie in der Verlängerung gewann, wenn dort der Gegner mit einem Touchdown eröffnete.
- 172 Mal hatten die Seahawks mit 15 oder mehr Punkten im letzten Viertel hinten gelegen. Noch nie gewannen sie das Spiel - bis heute!
- Matthew Stafford ist der vierte Spieler der Geschichte, der in acht Saisonspielen drei oder mehr Touchdowns und keine Interceptions warf.
Der Star des Spiels: Die Nervenstärke der Seahawks
Ein schwer aufzuholender Rückstand im vierten Quarter machte den Seahawks nicht aus. Sie zeigten die Big Plays im richtigen Moment, sowohl defensiv als auch offensiv und auch in den Special Teams. Nur so konnte man die Partie drehen. Dass man dafür drei (!) Two-Point-Conversions verwandelte, jeweils in dem Wissen, dass die Partie bei einem Scheitern verloren ist, zeugt von großer Nervenstärke.
Der Flop des Spiels: Special Teams der Rams
Eigentlich kann man den unterlegenden Rams nur wenig vorwerfen, außer eben, dass sie in den entscheidenden Momenten den Kürzeren zogen. Am Ende bleibt hier der zugelassene Punt-Return-Touchdown von Shaheed, sowie das verschossene Field Goal spät in der Partie hängen.



































