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"Glaube, dass das ein Ziel ist"

Biathlon als großes Vorbild fürs Skispringen?

Katharina Schmid sieht Biathlon als Vorbild fürs Skispringen
Katharina Schmid sieht Biathlon als Vorbild fürs Skispringen
Foto: © IMAGO/Johannes Schmidt
18. Dezember 2025, 08:40
sport.de
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Die siebenmalige Weltmeisterin Katharina Schmid ist der Ansicht, der Biathlon-Sport in Deutschland kann als Vorbild fürs Frauen-Skispringen dienen.

"Die Damen sind und waren in der Vergangenheit so erfolgreich und sind gleichberechtigt. Sie haben die Wettkämpfe, sie haben das Publikum. Im Biathlon war es, fand ich, die letzten Jahre sogar so, dass die Damen mehr gesehen wurden als die Herren", sagte Schmid im "Wintersport Podcast" der "Sportschau". "Und ich glaube schon, dass das ein Ziel ist für den Damen-Skisprung - dass wir da auch hin können und wollen."

"Überfällig" sei ihrer Meinung nach ein Meilenstein wie die Vierschanzen-Tournee für Frauen. "Wir haben große Schritte gemacht, haben viel erreicht die letzten Jahre. Aber gerade so etwas wie eine Vierschanzentournee, wo wirklich alle Augen auf Skispringen gerichtet sind, bei den Herren das Highlight jeden Winter ist, fehlt uns einfach noch", klagte Schmid.

Die 29-Jährige ergänzte: "Ich hoffe, dass es wirklich nächstes Jahr kommt. Ich kann mich langsam schon selber nicht mehr jammern hören, sage ich immer."

Sich selbst sieht die Oberstdorferin als eine der Top-Athletinnen ihrer Sportart als wichtiges Sprachrohr im Kampf um mehr Anerkennung. "Ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass man uns hört, dass wir uns stark dafür machen. Ich weiß nicht, ob es immer bei allen so gut ankommt, aber ich versuche, mich dafür einzusetzen. Wenn man ganz vorne mitspringt, wird man eher gehört. Und ich nutze das dann schon aus", sagte Schmid.

FIS "die größere Baustelle" fürs Frauen-Skispringen

Die Skispringerin gab aber auch Zweifel zu. "Wir hatten schon ab und zu das Gefühl, dass wir nicht gehört werden, auch nicht gehört werden wollen. Dass wir uns zwar schon stark machen können, aber dass es halt gar nichts bringt."

Im Vergleich zum DSV sei der Welt-Verband FIS "die größere Baustelle", so Schmid. "Ich weiß von unserer Athletensprecherin - mittlerweile ehemalige Athletensprecherin - Eva Pinkelnig, die gesagt hat, sie saß in den Sitzungen mit drin. Sie durfte schon was sagen, aber es wollte niemand zuhören. Ihr wurde ins Wort reingesprochen, Worte wurden verdreht."

Pinkelnig sei "ganz oft aus den Sitzungen raus und wollte sich schon stark machen für uns Damen, aber sie meinte dann: Okay, ich glaube, es hat niemand interessiert, was wir wollen. Sie hat gesagt, sie hat alles vorbereitet, aber sie konnte nie alles sagen. Und das finde ich dann schon hart. Das ist krass."

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