Am Donnerstagabend greift Michael van Gerwen in die Jagd nach dem Titel bei der Darts-Weltmeisterschaft 2026 ein. Der Niederländer muss in Runde eins mit dem Japaner Mitsuhiko Tatsunami eine vermeintlich kleine Hürde aus dem Weg räumen. Auch ein schwächeres Jahr 2025 ändert nichts daran, dass der dreimalige Weltmeister vor Selbstvertrauen strotzt.
2014, 2017 und 2019 krönte sich Michael van Gerwen zum Weltmeister, lange galt "Mighty Mike" als heißestes Eisen in den Feuern der Darts-Szene, inzwischen haben ihm allerdings Luke Humphries und der 18-jährige Luke Littler den Rang abgelaufen. Letzterer verhinderte bei der letzten WM im Finale den vierten Titel von van Gerwen. Angst vor der Nummer eins der Darts-Welt hat der 36-Jährige allerdings nicht.
"Es ist natürlich schwer, weil er ein guter Spieler ist, allerdings wird es auch schwer sein, andere Spieler zu besiegen", sagte van Gerwen der "Deutschen Presse-Agentur" in London. "Die sind alle schwer zu schlagen, aber mich zu schlagen ist auch nicht einfach."
Angesichts von van Gerwens prall gefülltem Trophäenschrank ist diese Einstellung verständlich, das Jahr 2025 hat bislang allerdings untermauert, dass sich van Gerwen mehr strecken muss, als früher. Der Niederländer gewann "nur" die World Series of Darts, Littler nach dem WM-Triumph noch weitere fünf Major, Humphries sicherte sich zwei Titel auf allerhöchstem Niveau. Ausschlaggebend waren wohl auch private Herausforderungen für van Gerwen, der sich nach elf Jahren Ehe von seiner Frau scheiden ließ. "Ich muss mein Leben wieder ausbalancieren. Das ist nicht einfach, aber man muss sich mit der Situation arrangieren", so der Topstar.
"Ich stelle mich der Herausforderung"
Dennoch startet van Gerwen immer noch als Nummer drei der Weltrangliste und mit großen Ambitionen in die WM: "Ich weiß, was ich noch draufhabe. Und die anderen wissen das auch – besonders bei einer Weltmeisterschaft", stellt van Gerwen klar. "Ich stelle mich der Herausforderung. Selbst wenn ich als Außenseiter ins Spiel gehe – das ist mir egal. Du musst ohnehin jedes Spiel angehen, als wäre es eine Herausforderung. Es wird nicht einfach, aber es war noch nie einfach."
Gegen Underdog Tatsunami (im sport.de-LIVE-Ticker) geht es für van Gerwen allerdings erst einmal darum, der Favoritenrolle gerecht zu werden. Ein nicht immer einfaches Vorhaben. "Bei manchen Spielen weiß man, dass man gewinnen wird – und dieses Gefühl will man eigentlich nicht im Kopf haben. Man will das Gefühl haben: Das wird ein hartes Match. Denn das treibt einen normalerweise zu einer besseren Leistung", erklärte "MVG".


