Nach der Überraschung bei den Bayern will Trainer Urs Fischer mit Bundesliga-Schlusslicht FSV Mainz 05 ohne Umweg ins Europacup-Achtelfinale.
Auf den Internetkanälen des FSV Mainz 05 laufen die Höhepunkte vom Sonntag immer noch rauf und runter. Doch für Urs Fischer ist der Coup bei den Bayern schon wieder Geschichte, der neue Trainer des Bundesliga-Schlusslichts hat längst den Europacup im Visier. "Wir dürfen uns nichts einbilden", sagte Fischer zum völlig überraschenden 2:2 in München - und fordert für den Donnerstag gegen Samsunspor (ab 20:35 Uhr/RTL) harte Arbeit statt Träumereien.
"Wenn ich es mir wünschen könnte - natürlich. Aber Fußball ist leider kein Wunschkonzert", antwortete der Schweizer auf die Frage, ob der direkte Einzug ins Achtelfinale der Conference League mit Blick auf den Abstiegskampf in der Liga ein Segen wäre: "Natürlich wollen wir punkten, um unter den ersten Acht zu sein und zwei Spiele weniger zu haben. Das würde uns sehr gut tun." Fischer kann dabei wieder auf Nationalspieler Nadiem Amiri zurückgreifen, der zuletzt wegen muskulären Problemen gefehlt hat.
Da die Rheinhessen im Europacup wesentlich besser unterwegs sind als in der Bundesliga, haben sie den ersten Achtelfinaleinzug in der Klubgeschichte in der eigenen Hand. Nach drei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage würden sich die Mainzer mit einem Dreier zum Abschluss der Ligaphase den Umweg über die Play-offs sparen. Je nach dem Ausgang der anderen Partien könnte vielleicht sogar ein Remis gegen die punktgleichen Türken um den deutschen Trainer Thomas Reis genügen.
Die Art und Weise ist Torhüter Daniel Batz dabei völlig egal. "Dass wir uns direkt qualifizieren, ist natürlich unser Ziel", sagte der in den vergangenen Begegnungen bärenstarke Vertreter des verletzten Robin Zentner: "Hauptsache weiter - scheißegal wie. Danach geht es in die Winterpause."
Das stimmt allerdings nicht ganz. Denn am Sonntag (15:30 Uhr/DAZN) steht für den FSV noch das eminent wichtige Bundesliga-Kellerduell mit dem Drittletzten FC St. Pauli an. Vier Punkte liegen die Mainzer, die national vor drei Monaten ihren einzigen Sieg geholt haben, hinter den Hamburgern. Verteidiger Stefan Bell hat die Pauli-Partie schon im Hinterkopf: "Wir können in den beiden ausstehenden Spielen große Schritte machen - auch von der Stimmung her, um ruhiger in die Pause zu gehen."
Schon jetzt sieht es allerdings danach aus, dass der 59 Jahre alte Routinier Fischer die Lage in Mainz beruhigt hat. Dem Nachfolger von Bo Henriksen, der in seinen ersten beiden Pflichtspielen zwei Unentschieden geholt hat, wird unisono eine gute Arbeit attestiert.
"Der Trainer und sein Team haben es brutal gut gemacht", sagte Sportdirektor Niko Bungert: "Da wurde keine Minute verschenkt. Es gab richtig viel Input." Auch Bell ist voll des Lobes über den Ex-Coach von Union Berlin: "Er hat viel an taktischen Details gearbeitet, viele Videos gezeigt."
Highlight-Videos aus dem Samsunspor-Spiel würde auch die Social-Media-Abteilung nur zu gerne präsentieren.

















































