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"... und dann begann der Albtraum"

Tennis-Legende spricht über Verletzungs-Horror

Juan Martin del Potro wurde oft von Verletzungen ausgebremst
Juan Martin del Potro wurde oft von Verletzungen ausgebremst
Foto: © imago sportfotodienst
17. Dezember 2025, 11:13
sport.de
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Juan Martin del Potro war einer der besten Tennisspieler seiner Zeit. Der "Turm von Tandil" gehörte zu den wenigen Profis, die selbst Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic fürchteten. Doch ein wahrer Verletzungs-Albtraum machte alle Hoffnungen des Argentiniers zunichte. Der Blick zurück schmerzt ihn noch heute. 

In einem Interview mit dem US-Sender "ESPN" hat die argentinische Tennis-Legende Juan Martin del Potro ausführlich über die jahrelang anhaltenden Verletzungsprobleme gesprochen, die letztlich dafür gesorgt haben, dass über seiner Karriere noch heute die "Was wäre, wenn ...?"-Frage schwebt. 

"Wenn man einen Grand Slam gewinnt, verändern sich die Dinge sehr. Selbst Verträge, die dann von dir erfordern, dass du an einem Turnier teilnimmst. Deine Ausrüster-Firma ruft dich an, dein Schläger-Hersteller und die ATP. Außerdem verliert man viele Punkte, wenn man keine Turniere spielt, sodass du es im März bereust und dich selbst fragst: 'Warum bin ich nicht angetreten?'", holte der US-Open-Sieger von 2009 aus. 

"Und danach hat der ganze Albtraum begonnen"

Anschließend sprach del Potro von einem folgenschweren Fehler, der letztlich seine Karriere beendete. "Als ich das Finale der US Open 2018 erreicht habe, war ich die Nummer drei der Weltrangliste und völlig erschöpft. Ich bin dann trotzdem zur Asien-Tour gegangen, weil ich mir ausgemalt habe, dass ich nach den Australian Open 2019 die Nummer eins sein könnte. Es gab die mathematische Chance, dass ich die Nummer eins sein würde, wenn ich diese Turniere [in Asien] spiele", so der Argentinier. 

Was er allerdings nicht bedachte: Sein Körper hatte das Limit erreicht. Seine Reise zum "Asien-Swing" endete tragisch. "Dort bin ich gestürzt, habe mir die Kniescheibe gebrochen und musste aufhören. Und danach hat der ganze Albtraum mit meinem Bein begonnen", sagte der "Turm von Tandil" über die folgenden Jahre, in denen eine Hiobsbotschaft auf die nächste folgte. 2019 wagte er noch mal einen kurzen Neustart seiner Karriere, doch sein Körper spielte nicht mehr mit. Drei Jahre später erklärte er sein Karriereende. 

Tennis-Legende del Potro leidet noch heute

Schon in den Jahren zuvor wurde del Potro durch kleinere und größere Blessuren immer wieder ausgebremst. "Mehrere Injektionen" habe er in diesen Jahren bekommen, erklärte er. "Viele ins Knie, dazu hatte ich drei Operationen an meinem Handgelenk. [...] Das waren kurzfristige Lösungen, die für langfristige Probleme gesorgt haben."

Langfristig deshalb, weil er noch heute darunter leidet. "Ich mache keinen Sport mehr. Ich laufe nicht, ich leide noch immer beim Treppensteigen. Ich lebe ein sehr zurückhaltendes Leben, weil das der einzige Weg ist, Schmerz zu vermeiden", sagte del Potro, der noch immer nach Behandlungsmethoden sucht, die sein Leid lindern können. "Ich gehe in Krankenhäuser und dort sagen sie nur: 'Du schon wieder! Wir wissen nicht, was wir noch für dich tun können'."

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