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"Wir respektieren unsere Konkurrenten"

Zeit der verbalen Schlagabtausche bei Red Bull vorbei?

Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies will keine politischen Spielchen
Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies will keine politischen Spielchen
Foto: © MST
16. Dezember 2025, 10:10

Wie schon in der Saison 2021, als sich Max Verstappen beim umstrittenen Finale in Abu Dhabi knapp gegen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton durchsetzte, wurde der WM-Titel auch in dieser Saison erst im letzten Rennen vergeben. Doch die Stimmung im Paddock war eine völlig andere als vor vier Jahren.

Damals war das Verhältnis zwischen Red Bull und Mercedes zeitweise feindselig, auch wenn Max Verstappen diese Einschätzung nicht uneingeschränkt teilen wollte. "Nun ja, feindselig, feindselig ... Niemand hat sich gegenseitig geschlagen, oder?", grinste der viermalige Weltmeister während seiner niederländischen Medienrunde in Abu Dhabi.

"Ich habe es nicht als feindselig empfunden. Feindselig ist ein ziemlich extremes Wort. Es war einfach sehr wettbewerbsintensiv. Und dass sich die beiden Teams zu diesem Zeitpunkt nicht mochten, ist eine andere Geschichte. Aber feindselig ist etwas anderes."

Ungeachtet dessen lieferten sich Christian Horner und Toto Wolff damals zahlreiche politische Schlagabtausche. Im Duell mit McLaren kam das deutlich seltener vor, auch wenn es Ende des vergangenen Jahres und zu Beginn dieser Saison noch einige Anspielungen auf flexible Flügel und Reifenwasser gab, worauf Zak Brown mit einer speziellen Trinkflasche reagierte.

Red-Bull-Teamchef: "Wir respektieren die Konkurrenz"

Seit dem Sommer ist diese Polemik im Wesentlichen verschwunden. Das zeigte sich auch bei der Pressekonferenz am Freitag vor dem Großen Preis von Abu Dhabi, bei der McLaren-Boss Brown und der neue Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies gemeinsam auftraten.

Trotz des titelentscheidenden Wochenendes war die Atmosphäre bemerkenswert freundlich. Ein weiteres Indiz für den veränderten Tonfall war das sogenannte "Tape-Gate", nach dem Mekies rasch erklärte, dass Red Bull künftig darauf verzichten werde, Norris' Klebeband von der Boxenmauer zu entfernen.

Der Wandel scheint zumindest teilweise auf Mekies zurückzugehen, auch wenn er selbst dafür keine Lorbeeren beanspruchen möchte. "Ich weiß nicht, ob man es [dass Red Bull am Limit war] so nennen kann oder nicht", meint der Franzose. "Ich denke, wir haben uns einen sehr harten Kampf geliefert, aber einen fairen und sauberen."

"So wollen wir Rennen fahren", stellt er klar. "Wir gehen bis ans Limit, respektieren aber die Konkurrenz. Was sportliche Fairness und Respekt vor der Konkurrenz angeht, glauben wir, dass wir beides können: am Limit fahren und gleichzeitig die Konkurrenz respektieren."

Red-Bull-Comeback 2025 dank neuer Strategie?

"Sport ist ein Kampf der Giganten, und wir sind mittendrin und respektieren unsere Konkurrenten." Dabei gehe es laut Mekies jedoch nicht nur um den Umgang mit den Rivalen. Die neue Herangehensweise bringe auch intern Vorteile. Die Grundidee bestehe darin, weniger Ablenkung und weniger Lärm als zuvor zuzulassen.

"Ich sage es so: Es ist ein unglaublich wettbewerbsintensives Umfeld, und wir glauben, dass man, um hier konkurrenzfähig zu sein, auch Freude an dem haben muss, was man tut", betont der Nachfolger von Ex-Teamchef Horner. "Wir arbeiten hart, wir feiern hart - das ist der Red-Bull-Spirit."

"Alles, was wir getan haben, ist sicherzustellen, dass wir uns als Gruppe auf reines Racing konzentrieren können und uns nicht zu sehr von dem Lärm drumherum ablenken lassen. Und dass wir das tun, was wir im Kern lieben: diese Autos auf der Strecke schneller zu machen."

Auch in Zukunft weniger verbale Schlagabtausche?

"Das ist im Grunde alles", meint der Teamchef. "Und sich auf das zu konzentrieren, was wir lieben, härter zu pushen als alle anderen und dabei zu versuchen, es auch zu genießen." Eine Aussage, die gut zu seinem ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund passt.

Mekies verfolgt einen systematischen Ansatz und möchte sich konsequent auf jene Faktoren konzentrieren, die das Auto schneller machen. Politische Spielchen passen nicht zwingend in dieses Konzept, weshalb sie bei Red Bull nun offenbar eine geringere Rolle spielen als früher. Ein Trend, der sich nicht nur auf Red Bull beschränkt.

Weil immer mehr Ingenieure in die Rolle des Teamchefs schlüpfen, scheint die öffentliche Polemik insgesamt abzunehmen. Toto Wolff scherzte in Zandvoort zwar, dass die Formel 1 zur Unterhaltung weiterhin "Arschlöcher" als Teamchefs brauche, doch die verbalen Schlagabtausche waren in der zweiten Hälfte der Saison 2025 deutlich weniger präsent als in früheren Jahren.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

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