Die Bilder seines Wutanfalls gingen um die Welt, am Dienstagabend meldete sich Darts-Profi Cameron Menzies dann auch noch selbst zu Wort. Der Schotte bat öffentlich um Entschuldigung, nachdem er mit drei Faustschlägen gegen einen Stehtisch für Entrüstung gesorgt hatte.
"Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe, wie ich es getan habe", erklärte der 36-Jährige am Montagabend und zeigte sich reumütig.
Auslöser war das überraschende frühe WM-Aus gegen den englischen Debütanten Charlie Manby. Nach der knappen 2:3-Niederlage verlor Menzies völlig die Kontrolle über seine Emotionen. Auf der Bühne schlug er dreimal wütend gegen einen Stehtisch, Pfeile und Trinkflasche flogen zu Boden.
Die Szene endete für den Weltranglisten-26. nicht nur mit Pfiffen und Buhrufen aus dem Publikum, sondern auch im Krankenhaus: Wegen einer blutüberströmten Hand musste Menzies medizinisch versorgt werden.
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Auch die Professional Darts Corporation (PDC) reagierte als Ausrichter der Darts-WM auf den Vorfall. PDC-Chef Matt Porter bestätigte einen Austausch mit dem Spieler und erklärte: "Unsere Hauptpriorität gilt der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Spielers".
Gleichzeitig machte er deutlich, dass der Ausraster nicht folgenlos bleiben würde. Medienberichten zufolge droht Menzies eine empfindliche Strafe, die möglicherweise über eine Geldbuße hinausgeht.
Inzwischen hat der Schotte versucht, sein Verhalten zu erklären. "Das ist keine Entschuldigung, aber ich hatte in letzter Zeit viele Dinge im Kopf, und am Ende wurde mir einfach alles zu viel", sagte Menzies.

Menzies offenbart persönliche Hintergründe
Als er unter Pfiffen und Buhrufen die Bühne verließ, hob er entschuldigend die Hände. Für die Zuschauer im Alexandra Palace ein Zeichen dafür, dass Menzies sein Verhalten bereits in diesem Moment leidtat.
Menzies legte außerdem noch persönliche Hintergründe offen. Ein Trauerfall in der Familie habe ihn emotional stark belastet. "Hätte ich das Spiel gegen Charlie (Manby) gewonnen, wäre mein zweites Match am Tag von Garys Beerdigung gewesen - und das ist mir sehr bewusst", erklärte er mit Blick auf seinen kürzlich verstorbenen Onkel.
Es ist nicht das erste Mal, dass Menzies bei einer WM von seinen Gefühlen übermannt wird. Bereits im Vorjahr war er in der ersten Runde dramatisch ausgeschieden und musste anschließend unter Tränen von seinem Gegner getröstet werden. Rückblickend zieht der Schotte nun selbstkritisch Bilanz: "Ja, ich kann manchmal emotional werden - aber nicht so, und das war nicht richtig".


