Die Rückkehr von Julia Simon war beim Biathlon-Weltcup im österreichischen Hochfilzen eines der großen Gesprächsthemen. Die von ihr im Zuge der Kreditkartenaffäre bestohlene Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet hat längst für sich entschieden, wie sie mit der Situation umgehen will.
Die französische Top-Biathletin Justine Braisaz-Bouchet versucht, die Geschehnisse um Julia Simon so gut es geht auszublenden. "Ich lebe mein Leben. Ich versuche, den Arbeitsbereich aller zu respektieren - unabhängig davon, wer zu meinem Team gehört oder wer die ausländischen Athleten sind", sagte sie in einem Interview mit "RMC".
In der "Biathlon-Familie respektiere ich den beruflichen Bereich aller, egal, wer sie sind. Und ich lebe mein Leben. Privat habe ich meine Freunde, meine Familie, und so trenne ich das. Das ist eine wichtige Entscheidung", fügte sie hinzu.
Simon hatte am vergangenen Wochenende nach abgesessener Sperre ihr Weltcup-Comeback gegeben. Die 29-Jährige war im vergangenen Oktober vor Gericht wegen betrügerischer Nutzung der Kreditkarte unter anderem von Braisaz-Bouchet zu einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro sowie zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
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Der französische Verband belegte sie zudem mit einer sechsmonatigen Sperre, von der fünf Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Braisaz-Bouchet sieht sich schlimmen Beleidigungen ausgesetzt
Beim Sprint von Hochfilzen landete sie auf dem 19. Platz, im Verfolger reichte es nur zu Rang 20. Für die Frauen-Staffel am Samstag war sie nicht nominiert worden. "Es war nicht leicht, vor allem der mediale Teil war sehr schwer", blickte Simon am Wochenende auf die vergangenen Monate zurück. "Aber ich habe viel in meinem Leben und über das Leben gelernt."
Für Braisaz-Bouchet hat der Kreditkartenskandal derweil weitreichende Folgen, immer wieder sieht sie sich Beleidigungen in den sozialen Medien ausgesetzt.
Viele hielten sie "für die Unruhestifterin, die jemandem etwas anhängen wollte", so die Biathletin, die zugleich über Drohungen gegen ihre Tochter berichtete, am Sonntag bei "RMC". "Ungeachtet des Urteils gab es Wut. So interpretiere ich das."
Sie versuche nun, "Abstand davon zu gewinnen. Es verletzt mich persönlich, ganz klar. Aber ich bin nicht hier, um die Meinung anderer zu ändern. Manche Leute mögen mich einfach nicht, so ist das nun mal. Und das stört mich nicht".

