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Noel Mikaelian erobert WM-Gürtel

Revanche! Deutscher Box-Star krönt sich zum Weltmeister

Noel Mikaelian hat den WBC-Titel im Cruisergewicht zurückerobert
Noel Mikaelian hat den WBC-Titel im Cruisergewicht zurückerobert
Foto: © IMAGO/Ariana Ruiz
14. Dezember 2025, 07:49
sport.de
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Nach einer zweijährigen Irrfahrt durch die Gewässer des Boxgeschäfts ist der deutsche Profiboxer Noel Mikaelian wieder Weltmeister im Cruisergewicht. In Los Angeles nimmt er Revanche für eine umstrittene Niederlage und bringt sich in Position für große Kämpfe.

Noel Mikaelian hat zum zweiten Mal in seiner Karriere den WBC-Titel im Cruisergewicht gewonnen. Der 35-Jährige bezwang in Los Angeles Titelverteidiger Badou Jack über zwölf Runden einstimmig nach Punkten (115:111, 116:110, 116:110).

Mikaelian revanchierte sich damit für eine äußerst umstrittene Punktniederlage, die er im Mai in Riad gegen Jack kassiert hatte. Obwohl der Mann aus Hamburg mit armenischen Wurzeln damals 30 Treffer mehr landete und fast 300 Mal häufiger schlug, votierten zwei Punktrichter für den Schweden Jack. 

Mikaelians Team reichte daraufhin beim WBC Protest ein und erwirkte eine sofortige Revanche. 

Am Punktsieg des Deutschen gab es diesmal keinen Zweifel. Erneut war Mikaelian aktiver als der 42-jährige Schwede und brachte mehr Treffer ins Ziel. "Keine Ausreden, er war heute Abend der Bessere", räumte der entthronte Jack (einst auch Weltmeister in Supermittel- und Halbschwergewicht) ein.

Beide Boxer kassierten einen Punktabzug: Mikaelian in Runde sieben wegen Schlagens auf den Hinterkopf, Jack für einen Schlag während eines Trennkommandos des Ringrichters im achten Durchgang.

Boxen: Vereinigungs-Showdown zwischen Opetaia und Mikaelian?

Mikaelian feierte in seinem 31. Profikampf den 28. Sieg. Schon Ende 2023 hatte er im Limit bis 90,72 Kilogramm den WBC-Gürtel erobert, gewann als erster Deutscher seit Max Schmeling 1930 in den USA einen WM-Kampf. 

Den Titel verteidigte Mikaelian allerdings nie: Eine Fehde mit seinem Promoter Don King machte ihm 2024 schwer zu schaffen, Ende des Vorjahres knöpfte ihm der WBC den Titel dann in einem dubiosen Verfahren nach Gutsherrenart ab und installierte Jack als Weltmeister.

Im Mai bekam Mikaelian unverhofft die Chance, Jack in Riad herauszufordern, weil sich dessen Herausforderer verletzt hatte. Trotz einer Mini-Vorbereitung von zweieinhalb Wochen bestimmte er den Kampf größtenteils - und verlor einmal mehr in seiner Karriere kontrovers nach Punkten.

"Die Odyssee ist beendet, Die Riad-Entscheidung ist korrigiert. Jetzt bin ich zweimaliger Weltmeister", kommentierte Mikaelian bei sport.de seinen Sieg.

Durch die geglückte Revanche hat sich Mikaelian im Cruisergewicht in eine aussichtsreiche Position für große Kämpfe gebracht. Das Lager von IBF-Champion Jai Opetaia hatte schon vor Kampfabend in Los Angeles einen Vereinigungs-Showdown gegen den künftigen WBC-Champion gefordert.

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Opetaia gilt als Nummer 1 der Cruiser-Klasse, der Australier schlug am vergangenen Wochenende Hüseyin Cinkara aus Speyer schwer k.o.

Nach Mikaelians WM-Triumph von Los Angeles gibt es nun zwei deutsche Boxweltmeister: Im Halbmittelgewicht ist Abass Baraou aus Oberhausen WBA-Champion. Agit Kabayel firmiert zudem im Schwergewicht als Interims-Weltmeister des WBC.

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