Kurz vor der Darts-WM 2026 im legendären Londoner Ally Pally wähnt sich der kriselnde Superstar Michael van Gerwen im Aufwind.
"Ich fühle mich gut. Natürlich hatte ich ein hartes Jahr – auf und neben dem Oche – aber insgesamt kann ich mich im Moment nicht wirklich beschweren", sagte der 36-jährige Niederländer bei "Sport1".
Bei van Gerwen hakte es zuletzt nicht nur sportlich. Auch privat durchlebt er eine schwierige Zeit: Im Frühjahr trennte er sich nach fast elf Jahren Ehe von seiner Frau Daphne. Zudem kämpft sein Vater gegen eine Krebserkrankung.
Zeitweise pausierte van Gerwen vor diesem Hintergrund sogar - aber nur kurz. "Ich wollte eine längere Pause, aber das ist nicht möglich" schilderte er. "Ich habe Verträge und solche Dinge. Dann denkt man darüber nach und sagt sich: Vielleicht bin ich etwas zu schnell zurückgekommen. Aber im Nachhinein ist das immer einfach zu sagen."
Eine offensive Kampfansage an die Konkurrenz bei der Darts-WM ließ sich van Gerwen nicht entlocken.
"Das Einzige, was ich tun kann, ist, mich so gut wie möglich vorzubereiten. Ich muss sicherstellen, dass ich alles gebe. Und ich weiß, dass ich das kann. Ich bin immer ein positiver Mensch, und ja, die anderen müssen mich immer noch schlagen – das wissen sie", so der dreimalige Weltmeister, dessen letzter Titel im Ally Pally aus dem Jahr 2019 datiert. Er spiele "aktuell nicht mein bestes Spiel", gab van Gerwen zu, "aber ich finde, ich spiele immer noch okay".
Darts-WM: Millionen-Prämie für van Gerwen "unglaublich"
Beim Gedanken an die legendäre Arena in London, in der alljährlich rund um Weihnachten und den Jahreswechsel das absolute Highlight der Darts-Saison steigt, kommt van Gerwen etwas überraschend als erstes eins in den Sinn: der Geruch.
"Es stinkt dort so schlimm", schilderte "Mighty Mike". "Aber es ist natürlich ein ikonischer Ort. Ein ikonischer Platz für uns Darts-Spieler und dort will man gewinnen, etwas erreichen. Ganz einfach."
Die Tatsache, dass es bei der WM inzwischen umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro Siegprämie zu gewinnen gibt, bezeichnete van Gerwen als "unglaublich" und "verrückt", gleichzeitig aber auch als "nicht fair" im Vergleich mit anderen Darts-Turnieren.
"Ich verstecke meine Meinung nicht, ich sage es einfach und natürlich ist es nicht fair. Aber es ist, wie es ist. Die PDC soll die Regeln machen, ich konzentriere mich nur aufs Dartspielen", betonte er.

