Er war nicht einmal Teil des Spieltagskaders, trotzdem drehte sich nach dem überaus wichtigen 1:0-Auswärtssieg des FC Liverpool bei Inter Mailand am Dienstagabend vieles um Superstar Mohamed Salah.
Der englische Meister hatte dank des späten Siegtreffers durch Dominik Szoboszlai per Stafstoß ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis eingefahren und damit zumindest sportlich einen ersten Schritt aus der Krise der letzten Wochen gesetzt. Kaum war der Schlusspfiff ertönt, rückte jedoch die Personalie des ägyptischen Offensivmannes wieder in den Mittelpunkt der Diskussionen.
Linksverteidiger Andy Robertson fand nach dem Spiel deutliche Worte für die komplizierte Lage. "Das ist eine schwierige Situation", erklärte der Schotte mit Blick auf den aus dem Spieltagskader gestrichenen Salah.
"Wir reden über einen der größten Spieler des Klubs. Aber was passiert ist, ist passiert. Wir stehen intern alle zusammen", fügte der Defensivspieler hinzu. Damit machte Robertson klar, wie groß die sportliche Bedeutung Salahs für den Verein weiterhin ist, wenngleich er aktuell unter Teammanager Arne Slot außen vor ist.
Auslöser der Eskalation war eine denkwürdige Wutrede Salahs am vergangenen Wochenende. Darin hatte der Offensivspieler scharf gegen den Verein und gegen seinen Coach Slot geschossen.
Die Reaktion des Niederländers folgte prompt: Arne Slot schmiss den Angreifer aus dem Kader für das Duell mit Inter. Ob Salah am Samstag gegen Brighton & Hove Albion in der Premier League wieder berücksichtigt wird, bleibt vorerst offen. "Das müssen andere Leute entscheiden, nicht ich", sagte Robertson und verwies damit auf die Verantwortung der sportlichen Führung.
Zwayer entscheidet nach Trikotzupfer bei Wirtz auf Elfmeter
Auch Liverpools Kapitän Virgil van Dijk äußerte sich zur Situation. Auf die Frage, ob Salah sich für sein Verhalten entschuldigen müsse, antwortete der Niederländer diplomatisch: "Ich bin nicht derjenige, der darüber entscheiden kann, ob sich jemand entschuldigen muss. Er hat in den letzten Tagen seine Gefühle zum Ausdruck gebracht hat. Das ist etwas, womit der Verein sich befassen muss."
Sportlich bewies Liverpool immerhin, dass es auch ohne seinen verärgerten Star bestehen kann. In einem zähen Auswärtsspiel in Mailand erkämpften sich die Reds drei wichtige Punkte.
Einen entscheidenden Beitrag leistete dabei der eingewechselte Nationalspieler Florian Wirtz. Kurz vor dem Ende wurde er im Strafraum von Inters Verteidiger Alessandro Bastoni am Trikot gezogen, Schiedsrichter Felix Zwayer entschied nach Videobeweis auf Elfmeter. Dominik Szoboszlai blieb eiskalt und verwandelte in der 88. Minute zum umjubelten Siegtreffer.





























