Lange sah alles nach einem Zweikampf zwischen den beiden McLaren-Pilotrn Oscar Piastri und Lando Norris aus, die die ersten 15 Grands Prix der Saison mit insgesamt zwölf Siegen unter sich aufgeteilt haben. Nach dem Heimrennen in Zandvoort lag Verstappen satte 104 Punkte hinter Piastri. Auf auf Norris fehlten ihm immerhin ganze 70 Zähler.
Doch McLaren gewann nur zwei der letzten acht Rennen. Bedingt durch Fehler des Teams und der Fahrer, aber auch, weil Red Bull Schritt für Schritt immer konkurrenzfähiger wurde.
Verstappen feierte in diesem Zeitraum fünf Siege und ist auch deshalb mit nur noch 12 Punkten Rückstand auf den WM-führenden Norris zum Finale in Abu Dhabi wieder im WM-Kampf dabei. Piastri liegt weitere vier Punkte hinter dem Niederländer.
Auf die Frage, ob dieses Comeback für ihn sogar wichtiger sei als der Ausgang der Weltmeisterschaft, antwortete der Red-Bull-Pilot "Motorsport.com": "Absolut. Das ist sehr wichtig, ja. Dass wir überhaupt noch im Rennen sind, hat natürlich mehrere Gründe", so Verstappen weiter.
War Verstappens Vertrauen in Red-Bull gefährdet?
"Aber es ist auf jeden Fall eine deutlich angenehmere Situation als noch zur Mitte der Saison, als es überhaupt nicht lief und wir keinerlei Konstanz hatten. Manchmal hatten wir ein gutes Rennen, und direkt danach ein richtig schlechtes. Jetzt stehen wir wieder regelmäßig auf dem Podium - das ist gut", resümiert der Niederländer zufrieden.
Verstappen hat derzeit eine Serie von neun Podestplätzen in Folge laufen. In der Geschichte der Formel 1 gab es nur sieben Serien, die länger anhielten . Ob er in dieser schwierigen Phase jemals das Vertrauen verloren habe?
"Nicht wirklich", erklärte der viermalige Weltmeister. "Aber man denkt sich: 'Diese Saison ist nicht das, was sie sein sollte.? Und genau dann diskutiert man ständig darüber, was man ändern und wo man sich verbessern kann. Am Ende haben wir den richtigen Weg gefunden."
Red-Bull-Weiterentwicklung hilft nicht nur 2025
Zu seiner Einstellung vor dem WM-Showdown bei Großen Preis von Abu Dhabi 2025 stellt Verstappen wie schon nach Katar klar: "Wir haben dieses Wochenende nichts zu verlieren. Natürlich sind wir noch im Titelkampf, aber wir wissen auch sehr genau, wo wir in dieser Saison herkommen."
"Dank unserer Herangehensweise haben wir wieder gute Ergebnisse erzielt", erzählt der 28-Jährige. "Aber wir wissen genauso, dass noch Arbeit vor uns liegt, um wieder ganz vorne anzuschließen. Wenn man auf die Konstrukteurswertung schaut, liegen wir immer noch deutlich hinter McLaren."
Im Gegensatz zu vielen anderen Teams entschied sich Red Bull dafür, auch während der laufenden Saison weiter massiv am 2025er Auto zu arbeiten. Eine Entscheidung, die letztlich überhaupt erst die Chance auf diesen unerwarteten Titelkampf eröffnete. Gleichzeitig ist das Team überzeugt, dass die Weiterentwicklung des 2025er Red Bulls nicht zu Lasten der Vorbereitung auf das neue Formel-1-Reglement 2026 geht.
Verstappen sieht darin sogar einen Vorteil: "Die Regeln werden komplett anders, aber unsere Tools und die Art, wie wir Daten auswerten, bleiben gleich", betonte er. "Deshalb war es wichtig, diese Dinge zu verifizieren, indem wir sehen, ob wir aus dem diesjährigen Auto noch mehr Leistung herausholen können."
