Jetzt also doch: Formel-1-Rennstall McLaren hat eine Stallregie beim großen Saisonfinale in Abu Dhabi nicht mehr ausgeschlossen. Diese knüpft Teamchef Zak Brown jedoch an eine klare Bedingung.
Formel-1-Team McLaren hat vor dem letzten Rennen der Saison in Abu Dhabi erstmals konkret bestätigt, dass man vom Kommandostand aus aktiv in das Rennen eingreifen wird, wenn es die Situation erfordert und sich andeutet, dass Max Verstappen das Titel-Rennen doch noch gewinnen könnte.
"Wenn wir im Rennen sind und sich klar abzeichnet, dass der eine Fahrer eine Chance hat und der andere nicht, dann werden wir alles tun, um die Fahrer-WM zu gewinnen. Es wäre verrückt, das nicht zu tun", bekräftigte Brown im "Sky"-Interview die mögliche Kehrtwende in der Stallregie-Frage.
Gleichzeitig stellte er aber auch klar: Vor dem Rennen werden Lando Norris und Oscar Piastri keine klare Vorgabe vom Team mit auf den Weg bekommen.
McLaren will erstmal abwarten
"Wir warten ab, wie sich das Rennen entwickelt, aber wir werden den Titel nicht gewinnen, wenn wir versuchen, einen dritten und vierten oder einen sechsten und siebten Platz zu schützen - je nachdem, wie die Situation aussieht", sagte Brown.
Dass eine Ansage vom Kommandostand von einem der beiden Fahrer ignoriert werden könnte, glaubt Brown nicht. Er ist überzeugt: Beide Fahrer wollen den zweiten Titel des Jahres unbedingt für McLaren gewinnen.
"Ich weiß, das klingt etwas ungewöhnlich, aber wenn einer von ihnen den Titel nicht gewinnen kann, will er, dass es der andere schafft. Und genau das will auch das Team. Lando und Oscar sind Teamplayer, und das haben wir bereits gesehen. Meiner Meinung nach ist es nicht ungewöhnlich im Sport, dass Teamkollegen Opfer füreinander bringen, um die Ziele des Teams zu erreichen", zeigte sich Brown zuversichtlich, dass es keine "Sabotage" in den eigenen Reihen geben wird.
Ralf Schumacher sieht in dieser Marschroute genau den richtigen Schritt. "Eigentlich hat Piastri bei 16 Punkten Rückstand nur noch eine Außenseiter-Chance. Von daher: Endlich wird es einmal ausgesprochen. Tut zwar weh - ich weiß, wie das ist -, aber es gehört einfach dazu", sagte der ehemalige Formel-1-Fahrer.



