Mit Platz 40 in der Tennis-Weltrangliste ist Eva Lys derzeit die beste Deutsche, doch körperlich gehört Deutschlands Nummer eins nicht zu den Größten. Ist das ein Problem? Über diese Frage hat Lys nun gesprochen.
Was für ein Jahr für Eva Lys: Fast 100 Plätze ist die 23-Jährige in dieser Saison im WTA-Ranking geklettert, findet sich mittlerweile auf Platz 40 wieder. Damit ist Lys aktuell die beste deutsche Tennis-Spielerin. Geholfen habe ihr dabei ihr Auftritt bei den Australian Open zu Beginn des Jahres, wo sie bis ins Achtelfinale vorrückte und ein kleines deutsches Tennis-Märchen schrieb.
"Das war eine sehr, sehr große Hilfe. Das ist auch mein erster Sprung in die Top 100 gewesen", blickte Lys nun im Interview mit "Sport1" zurück und fügte an: "Man darf aber nicht vergessen, dass da 20 Jahre darauf hingearbeitet wurde. Das war nicht die Arbeit von heute auf morgen."
Umso mehr versuche sie den Moment zu genießen und "ein bisschen stolz auf mich zu sein", so die Nummer 40 der Welt.
"Auch in Peking habe ich supergut gespielt. Man merkt in dem Jahr, dass ich auf einem anderen Level und gegen andere Spielerinnen gespielt habe. Ich habe Erfahrungen gesammelt, die mir gefehlt haben. Ich bin zwar oft auf die Schnauze gefallen, aber ich habe meine Lehren daraus gezogen. Das hat mich zu einer besseren Spielerin gemacht", sagte die 23-Jährige, die sich trotz vermeintlicher körperlicher Nachteile immer wieder durchsetzte.
Lys: Versuche alles, was in meiner Macht steht
Denn Lys ist "nur" 1,65 Meter groß und gehört damit im Tennis-Zirkus eher zu den kleineren Spielerinnen. Gefragt, ob sie sich deshalb "benachteiligt" fühle, sagte Lys: "Benachteiligt würde ich mich nicht nennen. Jede Größe hat auch ihre Vor- und Nachteile."
Ein höher gewachsener Körper sei "in dem Sport natürlich perfekt für den Aufschlag und gegen eine Rybakina (1,84 Meter/d.Red.) zu spielen, ist dementsprechend eine unglaubliche Challenge. Auch eine Coco Gauff serviert regelmäßig sehr gut, auch wenn sie manchmal ihre Aussetzer hat. Eine Anisimova serviert sehr gut. Was macht die aus? Sie sind einen Tick größer als ich", sagte Lys.
Sie habe das "aber nie als Schwäche gesehen, weil ich immer versuche, auf meine Stärken zu achten, die größere Spielerinnen vielleicht nicht haben. Für mich ist es wichtig, dass ich alles versuche, was in meiner Macht steht, um mit den Daten, die ich habe, die beste Leistung abzurufen", so die deutsche Nummer eins.
