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Paukenschlag vor Präsidentschaftswahl

Wahlmanipulation? FIA bekommt Prozess

Mohammed bin Sulayem steht unter Beschuss
Mohammed bin Sulayem steht unter Beschuss
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler
04. Dezember 2025, 13:48

Die für den 12. Dezember angesetzte Präsidentschaftswahl der FIA entwickelt sich zu einem juristischen Dauerbrenner.

Das Pariser Gericht hat entschieden, dass Anfang 2026 ein Prozess eröffnet wird, in dem über die Rechtmäßigkeit der Wahl entschieden werden soll. Brisant: Amtsinhaber Mohammed bin Sulayem ist der einzige zugelassene Kandidat.

Die Schweizer Rennfahrerin Laura Villars, 28, hatte ihre Kandidatur eingereicht, um Mohamed bin Sulayem herauszufordern. Doch laut Gericht wurde sie daran gehindert, eine vollständige Liste einzureichen - eine Grundvoraussetzung, um überhaupt zur Wahl zu stehen.

Der Pariser Gerichtshof bestätigt nun, dass ein Verfahren eröffnet wird, "um die inhaltlichen Fragen zu klären", wie es in der Entscheidung heißt. Gleichzeitig entschied der Richter, die Wahl selbst nicht zu verschieben oder sofort über ihre Rechtmäßigkeit zu befinden.

Die Folge: Die Präsidentschaftswahl kann wie geplant im Dezember in Taschkent (Usbekistan) stattfinden - bin Sulayem wird mangels Gegenkandidaten automatisch wiedergewählt. Erst nachträglich, im Rahmen des Prozesses, könnte die Wahl für ungültig erklärt werden. Ob dies geschieht, ist völlig offen.

Villars, Mayer, Philippot: Drei Kandidaten - keiner zugelassen

Neben Villars hatten auch Tim Mayer und Virginie Philippot Interesse an einer Kandidatur bekundet. Doch alle scheiterten an denselben Hürden: den von der FIA verlangten Voraussetzungen für die Einreichung der offiziellen Kandidatenliste. Nach Angaben ihrer Anwälte machte gerade dieses Regelwerk eine Gegenkandidatur faktisch unmöglich.

Villars kritisiert vor allem "die Unmöglichkeit, eine alternative Liste aufzustellen", sowie "die beispiellose Situation, dass in der südamerikanischen Region nur ein einziger Kandidat überhaupt zugelassen ist". Außerdem bemängelt sie "fehlende Transparenz und das fragwürdige Funktionieren des Nominierungskomitees" und stellt infrage, ob die Wahlverfahren den Grundsätzen von "Governance, Demokratie und Integrität" entsprechen, zu denen sich die FIA nach außen bekennt.

Prozess ab Februar 2026 - Wahl könnte nachträglich gekippt werden

Der Prozess wird am 16. Februar 2026 vor dem Pariser Gericht beginnen. Erst dort werden die Vorwürfe gegen die FIA im Detail verhandelt. Die Richter sollen dann klären, ob die Wahl korrekt ablief oder ob strukturelle Mängel vorlagen, die ihre Legitimität infrage stellen. Ein mögliches Szenario wäre die nachträgliche Annullierung einer bereits abgeschlossenen Präsidentschaftswahl - ein Präzedenzfall im internationalen Automobilsport.

Villars erklärt in einer Stellungnahme, sie handle "für die Glaubwürdigkeit, Fairness und Integrität des internationalen Motorsports". Weiter sagt sie: "Ich werde diesen Kampf vor den zuständigen Richtern fortsetzen, um sicherzustellen, dass der Wahlprozess den Governance-Standards entspricht, die man von einer internationalen Organisation erwarten darf."

Damit steht bereits jetzt fest: bin Sulayem wird im Dezember für eine zweite Amtszeit bestätigt. Doch sein erneuter Amtsantritt erfolgt unter einem juristischen Vorbehalt, der noch Jahre nachwirken könnte. Das Verfahren in Paris wird bestimmen, ob die Wahl Bestand hat oder ob die FIA sich auf eine der schwersten institutionellen Auseinandersetzungen ihrer Geschichte einstellen muss.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren408
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing396
3AustralienOscar PiastriMcLaren392
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team309
5MonacoCharles LeclercFerrari230

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