Die Basketball-Abteilung des FC Bayern hat sich in den vergangenen 15 Jahren rasend schnell in der nationalen Spitze etabliert. Seit 2014 konnte man fünfmal den Meistertitel in der BBL erringen, hat viermal den DBB-Pokal gewonnen und zweimal das Viertelfinale der EuroLeague erreicht. Kein Wunder, dass die Münchner derzeit auch als ein Anwärter für die Teilnahme am von der NBA geplanten Europa-Ableger NBA Europe gelten. Allerdings sind der besten Basketball-Liga der Welt der Erfolge nicht so wichtig, wie Standort und Strahlkraft der womöglich neuen Teilnehmer. Aus diesem Grund soll auch Bayerns Fußball-Rivale BVB mit dem Gedanken spielen, im Basketball durchzustarten.
Der BVB zählt zu den Klubs, die Gespräche mit der NBA über einen möglichen Start in einer NBA Europa führen sollen. Das berichtet DBB-Präsident Ingo Weiss.
"Bei Bayern München weiß ich, dass es Kontakt mit der NBA gibt und dass man Gespräche führen wollte", sagte Weiss "basketball-world.news": "Darüber hinaus gibt es zwei, drei weitere deutsche Standorte mit großen Hallen, die Gespräche führen. Köln, Borussia Dortmund, vielleicht weitere."
EuroLeague war zu "arrogant"
Dass es zu einem Ableger des Weltprodukts NBA in Europa kommt, steht für Weiss derweil außer Frage: "Es wird eine von der NBA unterstützte Liga in Europa geben - wie sie am Ende heißt, ist zweitrangig. Geplant sind feste Startplätze für etwa acht bis zehn Klubs und vier bis sechs Plätze, die sportlich qualifiziert werden. Die Liga darunter soll die heutige FIBA Champions League bilden. So entsteht ein pyramidenförmiges System mit Auf- und Abstieg, wie wir es aus Europa kennen. Wichtig ist: Die neue Liga respektiert die Nationalmannschaftsfenster, respektiert Auf- und Abstieg und die sportlichen Vorgaben der FIBA. Die Zusammenarbeit zwischen NBA und FIBA - weltweit und speziell mit FIBA Europe - ist sehr eng."
Auf der Strecke bleibt demnach die aktuell höchste europäische Liga EuroLeague, die wohl deutlich an Bedeutung verlieren würde. Ein Umstand, den man wohl selbst verschuldet hat.
"Die NBA hat über längere Zeit versucht, mit der EuroLeague zusammenzukommen. Es hat mehrere Sitzungen gegeben, es lag ein finanziell sehr attraktives Angebot vor. Am Ende war die EuroLeague auch hier wieder zu arrogant und hat von sich aus gesagt: Wir haben kein Interesse. Daraufhin hat die NBA entschieden: Dann machen wir es alleine", umreißt Weiss die Probleme.

























