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England-Manager wettert

Drückeberger-Vorwurf an Oleksandr Usyk

Hat Oleksandr Usyk etwa Bammel vor dem schlagstarken Fabio Wardley?
Hat Oleksandr Usyk etwa Bammel vor dem schlagstarken Fabio Wardley?
Foto: © IMAGO/Bradley Collyer
02. Dezember 2025, 11:00
sport.de
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Schenkt man Oleksandr Usyks Vertrautem Sergey Lapin Glauben, hat der Schwergewichts-König seinen WBO-Titel freiwillig niedergelegt, "um jungen Boxern eine Chance geben, darum zu kämpfen". Blödsinn, sagt der Manager des zum WBO-Champion aufgestiegenen Briten Fabio Wardley und macht Usyk Vorwürfe. Der Ukrainer selbst äußert sich vielsagend.

Oleksandr Usyk hatte Daniel Dubois am 19. Juli im Wembley-Stadion kaum k.o. gedroschen und zum zweiten Mal in seiner einzigartigen Karriere die WM-Gürtel aller bedeutenden Boxverbände erobert, da kam die WBO ums Eck.

Der Weltverband aus Puerto Rico forderte Usyk Ende Juli auf, den WBO-Titel gegen Pflichtherausforderer und Interims-Meister Joseph Parker zu verteidigen, setzte dem Ukrainer dazu eine Deadline.

Weil Usyk eine Rückenblessur geltend machte, räumte die WBO dem Champion mehr Zeit ein, sich zu erholen und setzte ein Duell zwischen Parker und dem Engländer Fabio Wardley um das Herausforderungs-Recht an. 

Video: Kabayel-Ansage: "Mit den Besten der Welt messen!"

Mit einem unerwarteten Sieg durch T.K.o. erschütterte Underdog Wardley Ende Oktober Parker und die Boxwelt. Die WBO mahnte Usyk daraufhin erneut, seine Pflicht zu erfüllen und den Gürtel schnellstmöglich gegen Wardley zu verteidigen.

Usyk spielte das Spiel aber nicht mit und legte den WBO-Titel Mitte November freiwillig nieder. Die WBO stufte Interims-Titelträger Wardley daraufhin zum Weltmeister hoch.

Box-Manager: Usyk drückt sich vor Wardley

Sergey Lapin, Usyk-Vertrauter und Manager des 38-Jährigen gab als Grund für den Rückzug an, sein Schützling wolle jungen Boxern die Chance geben, um die WBO-Krone zu boxen. Ein Kampf zwischen Wardley und Supertalent Moses Itauma etwa sei sehr spannend.

Wardleys Manager Michael Ofo erzählte bei "talkSPORT" eine ganz andere Version. Schon vor dem Kampf gegen Parker habe Team Wardley einem Kampf gegen Usyk zugestimmt.

"Allen Bedingungen, die sie (Usyks Team, Anm.d.Red.) wollten, haben wir zugestimmt und dann sind sie ausgestiegen", sagte Ofo. Er sei fest davon ausgegangen, dass Usyk den Kampf annehmen würde.

"Ich dachte, er wäre die Art von Champion, der sich nicht vor Herausforderungen drückt", spöttelte Ono. Lapins Aussage sei Quatsch. "Tu nicht so, als ob du Fabio einen Gefallen getan hättest, du hast ihm einer Chance beraubt", wetterte der Manager. Boxen sei ein "selbstsüchtiger Sport", in dem sich niemand um den anderen schere.

"Vielleicht hat er gedacht, dass Parker die einfachere Option wäre und hätte Parker gewonnen, würde er kämpfen. Aber von den Eigenschaften, die er bei Fabio gesehen hat, muss er gedacht haben: 'Oh, das gefällt mir nicht.' Wenn es nach mir geht, hat er sich vor dem Kampf gedrückt."

Usyk: Es geht ums Geschäft

Usyk bestätigte die Aussagen Ofos beim WBC-Kongress in Thailand.

"Da ist der Sport und da ist das Geschäft. Hätte Parker gewonnen, wäre das interessant für mich gewesen. Wardley hat gewonnen, das ist nicht interessant für mich. Ok, nimm den Gürtel und vielleicht machen wir später einen großen Kampf", sagte der Schwergewichts-König.

Bei "Boxing News Media" äußerte Usyk später den Wunsch, als Nächstes gegen Ex-Weltmeister Deontay Wilder zu boxen. Beim Weltverband WBC ist der Deutsche Agit Kabayel als Interims-Weltmeister Pflichtherausforderer von Usyk. 

 

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