Die Biathlon-Saison steht vor der Tür. In seiner Kolumne für sport.de blickt DSV-Skijäger Justus Strelow auf den Start in Schweden und seine Ambitionen.
Mit großer Vorfreude habe ich in der Nacht zu Mittwoch meine Reise nach Östersund angetreten. In Schweden starte ich am Freitag in die Weltcup-Saison 2025/26 und kann nach einer arbeitsintensiven und produktiven Vorbereitung im Sommer hoffentlich die ersten Früchte ernten. Endlich bestreite ich auf der Jagd nach Weltcup-Punkten wieder Biathlon-Rennen!
In Östersund geht es für mich nicht allein um einen erfolgreichen Saisonstart, sondern im Hinblick auf Olympia im Februar 2026 auch darum, zunächst einmal die erforderliche Norm für die Teilnahme möglichst schnell zu knacken: Zweimal Top 15 und einmal Top 8 sind Platzierungen, die ich dafür erreichen muss. Und dies idealerweise gleich in Schweden.
Ich habe allen Grund, optimistisch zu sein. Während der vergangenen fast sieben Monate bin ich gesund geblieben und hatte keinen nennenswerten Ausfall von Trainingszeiten zu beklagen.
Punkt zwei: Unter meinem Heimtrainer Jens Filbrich und dem neuen Bundestrainer Tobias Reiter war uns bereits zum Ende der Saison in Oslo ein klarer und sehr guter Plan vorgestellt worden.
Diesen Plan haben wir konsequent verfolgt, alles hatte eine klare Linie. Ich weiß eine solche Struktur und Planungssicherheit zu schätzen.
Dazu kam eine professionelle Kommunikation auf Augenhöhe: Immer, wenn es individuell etwas zu besprechen gab, haben Trainer und Athlet im Gespräch die bestmögliche Lösung erarbeitet. Solche Zusammenarbeit macht einfach Spaß.
Strelows "schöne Appetithäppchen"
Meine Auftritte und Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften oder auch beim Loop-Festival in München waren schöne Appetithäppchen auf die neue Saison.
Auch die ersten Rennen auf Schnee zuletzt in Idre liefen erfreulich. Dass ich für die ersten Weltcup-Rennen vorqualifiziert war, werte ich ebenfalls als Pluspunkt: So konnte ich in Schweden noch einmal große Umfänge trainieren.
Zwar habe ich in den Testrennen die Ermüdung und die hohe Belastung meines Körpers gespürt. Aber das war einkalkuliert. Die vergangene Woche konnte ich dann im Kreis der Familie noch einmal ganz in Ruhe zur Regeneration nutzen.
Mit vollem Tank geht es nun nach Östersund, meinem Weltcup-Wohnzimmer. Nirgendwo sonst habe ich mehr Rennen bestritten als hier. Ich mag die Strecke, auch wenn sie mit langen Anstiegen hart ist: Weil sie andererseits nur knapp über dem Meeresspiegel liegt, ist die Luft sehr sauerstoffreich. Und das kommt mir entgegen.

