Bei der Handball-WM der Frauen will die deutsche Nationalmannschaft ins Halbfinale kommen. Lucie-Marie Kretzschmar, Tochter von HBL-Legende Stefan Kretzschmar, ordnete die Chancen des DHB-Teams ein und sprach über Emily Vogel, die unter besonderer Beobachtung steht.
"Ich denke, wir marschieren mit drei Siegen durch die Vorrunde. In der Hauptrunde erwarten uns andere Kaliber, auch das ist machbar, und dann hoffe ich einfach, dass die Mädels dieses Mal im Viertelfinale nicht ausscheiden, damit sie um die Medaillen mitspielen", sagte Kretzschmar im Gespräch mit der "Sport Bild".
Die Beachhandball-Welt- und Europameisterin betonte: "Das Viertelfinale könnte noch einmal mit Heimvorteil gespielt werden, bevor es für die Medaillenspiele nach Rotterdam geht."
Die DHB-Auswahl bestreitet am Mittwoch (18:00 Uhr) in Stuttgart das WM-Eröffnungsspiel gegen Außenseiter Island.
Weitere Vorrundengegner sind ebenfalls in Stuttgart Uruguay am Freitag und Serbien am Sonntag (jeweils 18:00 Uhr). Die Hauptrunde, für die sich die jeweils drei besten Teams der acht Vierergruppen qualifizieren, würde Deutschland ebenso wie ein mögliches Viertelfinale in Dortmund bestreiten.
Um das große Ziel zu erreichen, kommt es laut Kretzschmar, die in der Handball-Bundesliga Frauen bei der HSG Bensheim/Auerbach spielt, auf die Leistungen der Torhüterinnen an.
"Bei unseren beiden Torhüterinnen Sarah Wachter und Katharina Filter kann ich keine klare Nummer eins benennen", sagte die 25-Jährige: "Zuletzt hat es in der Nationalmannschaft nicht immer so funktioniert, wie sie sich es erhofft hatten, aber jetzt vor der WM sind sie topfit, haben super Leistungen gebracht. Ich denke, die beiden werden glänzen."
Auch im rechten Rückraum sorgt Deutschland für viel Gefahr. "Dann ist da Nina Engel, mit ihr spiele ich in der Bundesliga bei der HSG Bensheim/Auerbach. Im letzten Jahr hat Nina ihr Debüt bei der EM gegeben und so richtig Blut geleckt", betonte Kretzschmar: "Sie wird ein wichtiger Faktor zusammen mit Viola Leuchter auf dieser Position."
Liefert Emily Vogel endlich ab?
Auf die Performance von Emily Vogel (ehemals Bölk) ist Kretzschmar besonders gespannt.
"In den letzten Turnieren hat sie leider immer etwas unglücklich agiert, nicht immer die Leistung gebracht, die alle von ihr erwartet haben", bemängelte die WM-Expertin.
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Da Vogel mittlerweile aber nicht mehr Kapitänin ist, traut Kretzschmar dem einstigen Jahrhunderttalent eine starke WM zu. "Jetzt, wo Antje Döll die Kapitäns-Binde übernommen hat, kann Emily vielleicht befreiter aufspielen und das zeigen, was sie in ihrem Verein zeigt", so die Rückraumspielerin.










