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Endlich Schanzengleichheit

Weg für erste Frauen-Tournee frei

Findet in Bischofshofen bald auch ein Tournee-Springen der Frauen statt?
Findet in Bischofshofen bald auch ein Tournee-Springen der Frauen statt?
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Memmler
25. November 2025, 10:28

Nach jahrelangem Gezerre kommt endlich die Vierschanzentournee der Frauen. 2026/27 soll es soweit sein.

Die Schanzengleichheit wird endlich Realität: Nach jahrelangem Hin und Her ist der Weg für eine Vierschanzentournee der Frauen frei, schon für den Winter 2026/27 ist die Premiere der Skispringerinnen geplant. "Das sind fantastische Neuigkeiten und genau das Signal, auf das wir so lange gewartet haben", sagte Tourneepräsident Manfred Schützenhofer am Dienstag.

Zuletzt war eine Frauen-Tournee vor allem am fehlenden Flutlicht in Innsbruck gescheitert. Nun aber einigten sich der Österreichische Skiverband (ÖSV) und das Land Tirol auf eine entsprechende Finanzierung. "Toll, dass nun auch dieses letzte Fragezeichen eliminiert wurde. Damit wird die 75. Vierschanzentournee in die Geschichte eingehen", sagte Schützenhofer.

Positive Reaktionen kamen auch vom Deutschen Skiverband (DSV). Er habe die Nachricht "mit großer Freude" aufgenommen, sagte DSV-Sportdirektor Horst Hüttel. Rekordweltmeisterin Katharina Schmid hat noch einen Restzweifel: "Dafür haben wir uns sehr lang eingesetzt - schön, wenn das so kommt. Ich glaub's tatsächlich aber erst, wenn es so weit ist."

Stars wie Schmid fordern sei Jahren eine Tournee an den traditionsreichen Standorten Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen - die Männer springen dort schon seit 1953. Schon vor Jahren hieß es, die Premiere sei nur noch eine Frage der Zeit. Doch mal wurde die komplizierte Logistik als Grund für die Hängepartie genannt, dann die Problematik mit dem Flutlicht.

"Zweischanzentournee" bald Geschichte

Tatsächlich war Innsbruck der Knackpunkt: Weil am Bergisel ab etwa 15.30 Uhr die Sonne verschwindet und zudem der Wind oft Probleme macht, war der Zeitplan schon bei den Männern stets eng. Rekordweltmeisterin Schmid entgegnete immer wieder, sie würde "auch um 9.00 Uhr die Ski anschnallen." Auch das Argument der fehlenden Hotelbetten ließ sie nicht gelten, eine Anreise aus einem Nachbarort sei kein Problem.

Früh aufstehen werden Schmid und Co. aber wohl nicht müssen. Derzeit ist angedacht, die Frauenwettbewerbe am Qualifikationstag der Männer auszutragen. Dann dürften auch die Stadien voll sein: Im vergangenen Winter hatten in Oberstdorf 16.500 Fans die Quali der Männer verfolgt.

Aktuell gibt es für die Frauen nur eine "Zweischanzentournee": Nach den Springen in Garmisch-Partenkirchen (31. Dezember) und Oberstdorf (1. Januar) geht es in diesem Winter zwar nach Österreich weiter, allerdings "nur" auf die kleine Schanze in Villach. Weil diese "halbe Tournee" bald Geschichte ist, dürfte die eine oder andere Springerin nun ihre Karriereplanung überdenken.

Die 29 Jahre alte Schmid etwa hatte zuletzt überlegt, nach den Olympischen Spielen 2026 ihre Karriere zu beenden, der Wunsch nach einer Familie sei durchaus da. Der Ausblick auf die erste Vierschanzentournee könnte diese Überlegungen nun ins Wanken bringen.

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