Das Rennen um den WM-Titel in der Formel 1 ist wieder offen: Spitzenreiter Lando Norris und sein McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri, Zweiter im Klassement, sind in Las Vegas nachträglich disqualifiziert worden. Das gab die FIA am Sonntagvormittag bekannt.
Hintergrund: Bei der technischen Nachkontrolle hatten die Sportkommissare einen erhöhten Verschleiß der Skid-Blocks - Leisten aus hochverdichtetem Kunststoff, die bei Bodenkontakt auf dem Asphalt schleifen - unter den Autos festgestellt.
Im offiziellen Bericht zu McLaren heißt es: "Die Dicke der Skid-Blöcke betrug an beiden Autos jeweils weniger als neun Millimeter." Gefordert sind per Reglement zehn Millimeter bei einer Toleranz von 0,2 Millimeter in beide Richtungen. Diese Toleranz hat McLaren an beiden Autos überschritten.
Für diese Art von Regelverstoß ist die Disqualifikation die Konsequenz. Ferrari-Fahrer Lewis Hamilton wurde beim Grand Prix von China 2025 aus dem gleichen Grund nachträglich aus der Wertung genommen. Sein Teamkollege Charles Leclerc wurde aufgrund eines Gewichtsverstoßes ebenfalls disqualifiziert.
Ein Novum für Ferrari: Erstmals überhaupt wurden Disqualifikationen gegen beide Ferrari-Fahrer ausgesprochen.
Formel 1: WM-Kampf plötzlich wieder offen
McLarens Disqualifikationen in Las Vegas haben unmittelbare Auswirkungen auf den WM-Titelkampf mit Max Verstappen: Der Red-Bull-Fahrer zieht mit Piastri gleich. Beide bringen es vor Katar auf jeweils 366 Punkte. Norris bleibt mit 390 Punkten WM-Spitzenreiter und geht mit einem Vorsprung von jeweils 24 Punkten auf Verstappen und Piastri in die beiden letzten Rennwochenenden des Jahres.
Beim Sprintwochenende in Katar sind insgesamt 33 Punkte zu vergeben. Beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi eine Woche danach nochmals 25 Punkte.
McLaren hat sich bislang nicht zur Disqualifikation seiner beiden Fahrer in Las Vegas geäußert. Teamchef Andrea Stella verschob aufgrund der Vorfälle erst seine übliche Medienrunde nach dem Grand Prix, später sagte McLaren das Pressegespräch komplett ab.



