Der Traum von einer Rückkehr in die Formel 1 hat sich für Mick Schumacher nicht verwirklicht. Nach einem Abstecher in die WEC wird er seine Zelte nun bald in der US-amerikanischen IndyCar-Serie aufschlagen. Das ist, auf den ersten Blick, aus mehreren Gründen eine richtig gute Entscheidung.
Es ist gerade mal 18 Monate her, da schloss Mick Schumacher einen Wechsel in die IndyCar-Serie noch aus. Im Sommer 2024 erklärte er, sich nicht mit einem Engagement auf der anderen Atlantik-Seite beschäftigen zu wollen. Entsprechende Gerüchte dementierte er deutlich.
Damals waren die Vorzeichen allerdings noch andere. In der Formel 1 bewegte sich auf dem Fahrermarkt so viel, dass Schumacher berechtigte Hoffnungen hegte, ein Schlupfloch finden zu können. Den Zuschlag bekamen aber andere. Mick begab sich daraufhin für Alpine in den WEC-Wartestand. Für ihn selbst war jedoch klar, dass dies nur eine Übergangslösung sein würde.
Schumacher-Wechsel bald offiziell
Nun ist längst klar, dass in der Motorsport-Königsklasse in absehbarer Zeit kein Platz für ihn frei werden wird. Die zehn (bald elf) Teams haben feste Fahrerpläne. Schumacher spielt darin keine Rolle. Seine Zukunft liegt nach Informationen von RTL/ntv und sport.de ganz klar in der IndyCar-Serie.
"Es dauert jetzt nur noch ein paar Tage, dann werden wir es offiziell wissen", kündigte RTL-Experte und Schumacher-Kenner Felix Görner eine baldige Bestätigung des Wechsels an: "Die Verkündung wird nicht mehr lange dauern."
"Mick und sein amerikanischer Traum!"
Für Görner steht diese Luftveränderung ganz klar unter dem Motto "Mick und sein amerikanischer Traum!". Wieder einmal, so der langjährige Formel-1-Experte, bewahrheite sich der Satz, "ein Schumacher braucht einen freien Himmel und kein Dach über dem Kopf". Der IndyCar-Wechsel sei "ein klares Bekenntnis zum Single-Seater", so der RTL-Insider, der den Europa-Abschied als "logischen Schritt" bezeichnete.
Warum logisch? Zum einen ist Schumacher durch einen Wechsel in die IndyCar-Serie eine Sorge los. "Er will sich auf ein Projekt konzentrieren", sagte Görner mit Blick auf den Schwebezustand in den letzten Jahren, in denen Mick bei der WEC im Einsatz war, mit einem Auge aber auch immer Richtung Formel 1 geschielt hat und immer wieder in Simulator-Arbeit eingebunden war. Das kostet zwangsläufig Körner. "Das will er sich nicht mehr antun", so Görner.
"Emotionaler Rückenwind" für Schumacher in den USA
Zum anderen hat der Name Schumacher im Formel-1-Umfeld eine ganz andere Strahlkraft, durchaus auch eine belastende. In den USA "steht er nicht mehr so sehr unter dem Brennglas, der Sohn von Michael zu sein. Er kann dort sein eigenes Leben führen, seine eigene Identität aufbauen. Und alles ist erstmal positiv besetzt, weil die Amerikaner immer nach dem Motto gehen 'Gib ihm eine Chance!' Das ist emotional für Mick erstmal sehr viel Rückenwind", erklärte Görner.
Dazu ist die IndyCar-Serie nicht irgendeine kleine Randerscheinung. In den USA hat sie eine größere Bedeutung als etwa die WEC in Europa. "Rennsport auf höchstem Niveau" werde dort betrieben, urteilte der RTL-Experte.
Geht die Formel-1-Tür für Schumacher noch auf?
Weil das Niveau in der US-Serie so hoch ist, gibt es für Schumacher einen positiven Nebeneffekt, denn: Wer sich in diesen Single-Seatern beweist und starke Leistungen abliefert, rückt womöglich automatisch wieder in den Fokus der Königsklasse. Das deuteten auch Bernie Ecclestone und Helmut Marko im Interview mit uns an. Beide bewerteten den IndyCar-Wechsel als guten Schritt, "weil das Hintertürchen Formel 1 immer offen steht, wenn man dort Erfolg hat", fasste Görner zusammen.
Bedenken, die IndyCar-Serie sei vielleicht zu gefährlich, werden zwar immer wieder geäußert. Echte Kenner der Szene wissen aber, dass dieser schlechte Ruf (mittlerweile) unbegründet ist. "Ich finde, dass IndyCar nicht mehr so gefährlich ist wie zu meiner Zeit. Es hat einige Verbesserungen, auch im Cockpit usw., gegeben. Somit glaube ich, ist es eine gute Lösung für Mick", sagte zum Beispiel der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger in dieser Woche bei uns im Interview.



