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"Hätte mich gerne besser geschlagen, aber ..."

Vingegaard verblüfft: Darum ist er froh über das EM-Debakel

Vingegaard erlebte bei der Radsport-EM ein Debakel
Vingegaard erlebte bei der Radsport-EM ein Debakel
Foto: © IMAGO/Vincent Kalut
20. November 2025, 10:06
sport.de
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Das Saisonende geriet für Radsport-Superstar Jonas Vingegaard zu einem Debakel. Bei der Europameisterschaft in Frankreich gab er weit vor dem Ziel auf. Statt Edelmetall gab es Hohn und Spott. Der Däne ist laut eigener Aussage dennoch froh, dass es so schlecht gelaufen ist.

Das Rennprogramm von Jonas Vingegaard in den letzten Wochen der Saison sorgte für einige Schlagzeilen. Statt sich bei der WM in Ruanda dem Duell mit Tadej Pogacar zu stellen, fuhr der Vuelta-Sieger "nur" die Europameisterschaft in Frankreich. Dort enttäuschte er mit einem DNF auf ganzer Linie. 110 Kilometer vor dem Ziel stieg er vom Rad, was ihm anschließend scharfe Kritik einbrachte. 

Sein Vorgehen rechtfertigte der Visma-Kapitän im Interview mit dem dänischen Radsport-Portal "feltet.dk". Dort erklärte er: "Ich bin froh, dass ich es [bei der EM] versucht habe. Aber noch froher bin ich, die WM nicht gefahren zu sein, denn das wäre ein noch größeres Desaster geworden." 

WM-Absage: Vingegaard wollte keine Zeit verschwenden

Die Reise nach Afrika habe er sich gespart, weil es schlicht und ergreifend keinen Sinn gemacht hätte. "Ich bin die Tour und die Vuelta gefahren und glücklich, dass ich nicht zur WM gefahren bin. Das hätte meine und die Zeit von allen anderen nur verschwendet", sagte er angesichts der zweiwöchigen Trainingspause, die er nach der Spanien-Rundfahrt einlegte. 

"Ich konnte zwei Wochen lang nicht trainieren, weil ich zu müde war. Rund um die WM habe ich erst meine erstes Training absolviert. Es war nicht so, dass ich nicht wollte, ich konnte einfach nicht", erklärte Vingegaard. 

Sein Training vor der Europameisterschaft sei dann gut gelaufen. "Es hat mir Hoffnung gemacht, aber es hat nicht funktioniert", meinte er mit Blick auf seine vorzeitige Aufgabe.

"Es ist doch klar, dass ich mich gerne besser geschlagen hätte. Das gebe ich auch zu. Trotzdem bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Das hat gezeigt, warum ich die anderen Male nicht angetreten bin. Einfach, weil ich zu erschöpft war und nichts mehr zu geben hatte", schilderte Vingegaard.

Vingegaard: WM oder EM nur noch ohne Tour-Vuelta-Double

Die 28-Jährige hofft jetzt, dass die Leute verstehen, warum er bisher nicht für Dänemark bei Welt- oder Europameisterschaften angetreten ist. "Ich hoffe, dass sie jetzt, statt immer zu sagen, Jonas ist die Nationalmannschaft egal, verstehen, dass es Gründe dafür gibt", so der zweimalige Tour-Sieger. 

Für ihn stehe nun außer Frage, dass es bei einer WM oder EM nicht mehr antreten werde, wenn im Vorfeld die Tour und die Vuelta fahre. "Weil ich es wirklich bevorzugen würde, mich vernünftig darauf vorzubereiten."

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