Im Interview mit RTL/ntv und sport.de ließ Formel-1-Legende Bernie Ecclestone jüngst mit seiner Einschätzung zu möglichen Bevorzugungen bei McLaren im WM-Kampf aufhorchen. Nun hat sich Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko zu den weite Kreise ziehenden Aussagen des ehemaligen F1-Bosses geäußert.
Anfang November fand ein Interview von Bernie Ecclestone mit RTL/ntv und sport.de große Beachtung, in dem der ehemalige Besitzer der Formel 1 die Theorie aufstellte, dass der britische Rennstall McLaren im engen Stallduell in der zweiten Saisonhälfte lieber auf Lando Norris als auf den Australier Oscar Piastri setze.
"McLaren bevorzugt den englischen Fahrer Norris. Er hat für sie mehr Star- und Vermarktungsqualitäten, hat mehr Kamerapräsenz und Öffentlichkeit. Deswegen ist das für McLaren wahrscheinlich besser", sagte Ecclestone unter anderem.
Von "oe24.at" auf die vielbeachtete Theorie angesprochen, reagierte nun Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko, dessen Schützling Max Verstappen im Duell um die Krone als aktuell Drittplatzierter gern noch ein Wörtchen mitreden würde, deutlich. "Das ist ein Gerücht, das lässt sich nie beweisen", wischte Marko die Spekulationen des 95-Jährigen beiseite.
Vielmehr mache "Piastri plötzlich Fehler und Norris keine mehr, das ist alles", urteilte der Österreicher kühl.
Dass der auch von Marko in der Vergangenheit einige Male kritisierte Norris bei McLaren plötzlich der Stärkere ist, rang dem Red-Bull-Motorsportkonsulenten derweil Respekt ab.
Marko: Red Bull braucht einen Ausfall von Norris
"Das ist erstaunlich. Norris ist im Brasilien-Qualifying auch nach einem verhauten ersten Run cool geblieben und hat dann zugeschlagen. Er hat mental eine große Wandlung durchgemacht", lobte der 82-Jährige den Briten und fügte an: "So wird er auch für Max nur mehr schwer zu holen sein."
49 Punkte Rückstand hat Verstappen auf den WM-Führenden, ein Sprint und drei Grands Prix bleiben dem vierfachen Champion noch. "Aus eigener Kraft wird sich das nicht mehr ausgehen. Dazu braucht er schon einen Ausfall von Norris oder von beiden McLaren", schätzte Marko die Lage ein.
Sollte es am Ende nicht zum Titel für den Niederländer reichen, sei das aber kein Beinbruch. "Wir waren nirgendwo und haben es geschafft, zurückzukommen. Es ist schon eine Sensation, dass wir wieder wettbewerbsfähig sind. Dass dann der WM-Titel noch möglich gewesen wäre, ist ein anderes Thema", schloss Marko.



