Überraschend deutlich scheiterte der frühere SPD-Wahlkampfmanager Raphael Brinkert bei der Aufsichtsratswahl des FC Schalke 04. Aufsichtsratschef Axel Hefer äußert einen Verdacht, wie es zu der Schlappe des prominenten Kandidaten kam.
"Raphael ist fachlich natürlich sehr stark", erklärte Hefer im Anschluss an die Schalker Mitgliederversammlung gegenüber Journalisten. Aber: "Bei seiner Rede war er sehr angriffslustig und für die aktuelle Stimmung zu negativ und aggressiv."
Brinkert hatte bei seinem Wortbeitrag gegenüber den S04-Mitgliedern tatsächlich forsche Töne angeschlagen. "Wer Erstklassigkeit will, der muss möglicherweise auch Brinkert wählen", sagte der Marketing-Experte unter anderem.
Bei den in der Veltins-Arena anwesenden Wahlberechtigten kam das offensichtlich nicht gut an. Brinkert erhielt von insgesamt vier Kandidaten für zwei Plätze im Kontrollgremium des Zweitligisten die wenigsten Stimmen.
Stattdessen votierten die Mitglieder für Johannes Struckmeier und Stefan Hegmanns. Struckmeier behält damit seinen Sitz im Aufsichtsrat, Hegmanns ist neu dabei.
"Der Aufsichtsrat sollte so viele unterschiedliche Kompetenzen und Persönlichkeiten repräsentieren wie möglich", sagte Hefer. "Stefan ist lokaler Unternehmer, bringt deshalb zusätzliche Kompetenzen in den Aufsichtsrat. Deswegen freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit ihm."
FC Schalke 04: "Es hat uns allen ganz gutgetan, dass ..."
Insgesamt verlief die Schalker MV nach einer konfliktreichen Veranstaltung im Vorjahr diesmal ruhig, gesittet - und war auch schneller zu Ende.
"Es hat uns allen ganz gutgetan, dass die Versammlung ein paar Stunden kürzer war. Wenn es sportlich gut läuft, wir Fortschritte in allen Bereichen machen, dann ist die Stimmung auch besser", sagte Hefer.
Nach seiner Meinung hätte es aber durchaus ein wenig kontroverser zugehen können. Der 48-Jährige betonte, dass "ein paar mehr kritische Nachfragen gar nicht so schlecht" gewesen wären.





























