Ein Jahr nach seinem Amtsantritt zieht Merlin Polzin eine ausgesprochen positive Zwischenbilanz. Der 35-Jährige, der den Hamburger SV zurück in die Bundesliga geführt hat, sieht den Aufsteiger nach zehn Spieltagen "in ruhigem Fahrwasser angekommen".
"Es herrschen Ruhe und Konstanz", sagte Polzin im Gespräch mit dem "kicker". Aussagen, die die Anhänger des HSV in den vergangenen Jahren nur allzu selten zu hören bekamen.
Polzins Anspruch sei es gewesen, dass die Bundesliga "einen anderen HSV erleben wird als jenen, den sie verabschiedet hat. Ich glaube, genau das tut sie." Die Hanseaten waren im Mai 2018 zum ersten Mal in ihrer Vereinshistorie aus dem deutschen Fußball-Oberhaus abgestiegen und benötigten danach sieben Jahre, um wieder nach oben zu kommen.
Tatsächlich steht der Traditionsklub mit Platz 13 im Moment noch recht solide im Tabellenmittelfeld da, allerdings nur zwei Punkte vom Relegationsplatz entfernt, den momentan der Stadtrivale FC St. Pauli bekleidet.
Dass die Rückkehr ins Oberhaus bisher so kontrolliert wirkt, führt Polzin nicht nur auf die sportliche Entwicklung zurück, sondern auch auf die gewachsene Stabilität im Klub. "Ich habe das Gefühl: Uns erschüttert nicht ein Thema nach dem anderen, und alle haben Bock, zu arbeiten", führte der HSV-Coach dazu aus und bezog damit auch explizit die Bereiche mit ein, die weit über das Sportliche hinausgehen.
Großes Lob für Kuntz und dessen Vorgänger Boldt
Besonderes Lob richtet Polzin an Sportvorstand Stefan Kuntz, dessen Einfluss er als enorm bezeichnet. Dessen "Expertise und enormer Erfahrungsschatz" helfe dem HSV entscheidend weiter. "Er hat in seiner Karriere als Spieler, Trainer und Verantwortlicher sehr vieles gesehen und bringt das – und sich – hier voll ein."
Doch Polzin denkt auch an jene, die die Grundlagen gelegt haben in der Zeit, noch bevor er selbst vor einem Jahr zum Cheftrainer befördert wurde.
So hebt er den ehemaligen Sportvorstand Jonas Boldt hervor, der "dem HSV sehr gutgetan" habe. Boldt habe "entscheidend geholfen, ein stabiles Fundament zu schaffen", auf dem heute aufgebaut werde. In der aktuellen Konstellation mit Kuntz, Claus Costa, Eric Huwer und dem Trainerteam gelte nun die Devise, "so wenig wie möglich von außen an uns ranzulassen".































