Nach überragendem Saisonstart hat Borussia Dortmunds Top-Stürmer Serhou Guirassy zuletzt nicht mehr zuverlässig getroffen. BVB-Cheftrainer Niko Kovac kann die Länderspielpause nutzen, um mit dem 29-Jährigen zu arbeiten - und er ist überzeugt davon, dass sein Angreifer bald schon wieder jubeln kann.
Niko Kovac ist "sehr" froh, dass Serhou Guirassy in der aktuell laufenden Länderspielphase in Dortmund geblieben ist, wie er im Interview mit dem "kicker" betonte: "Serhou hat bereits in der Vorbereitung einige Trainingseinheiten verpasst, dann hatte er mit Oberschenkel- und Schulterproblemen zu kämpfen."
Nun könne man in Ruhe arbeiten, ehe das wichtige Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart (22.11., 15:30 Uhr) ansteht. "Ich weiß, dass viele auf ihn schauen als Stürmer. Ich weiß aber auch, wie wichtig er für uns ist. Seine Tore fehlen uns im Moment. Aber er wird wieder dahin kommen. Ich bin froh, dass ich ihn habe, und werde an ihm festhalten", stellte der BVB-Trainer heraus.
Guirassy hatte an den ersten drei Bundesliga-Spieltagen vier Tore erzielen können, seither in sechs Partien aber nur noch einen Treffer folgen lassen. In der Champions League war er bislang Anfang Oktober gegen Bilbao (4:1) erfolgreich, lieferte in vier Partien aber auch drei Vorlagen.
Kovac könne klar erkennen, dass sein Mittelstürmer "total engagiert ist. Er spürt, was ich von ihm denke. Ich kenne es auch von meinen vorherigen Stationen, dass ein Stürmer mal eine Durststrecke hat", so der 54-Jährige: "Genau dann braucht er Vertrauen des Trainers - und das bekommt Serhou von mir."
Kovac moniert Details beim BVB: "Ungenaues Passspiel, Ballannahme ..."
Grundsätzlich sei die Offensivreihe um Guirassy, Karim Adeyemi und Maximilian Beier zuletzt zu selten in Abschlusspositionen gekommen - so etwa auch beim Gastspiel beim Hamburger SV (1:1). "Das betrifft aber nicht nur sie. Es geht darum, wie viele Spieler wir im Strafraum haben, wer in gefährlichen Positionen ist. Und da arbeiten wir nicht so optimal wie noch am Anfang der Saison und Ende der vergangenen Saison", monierte der Dortmunder Übungsleiter.
Zwar sei er mit der Entwicklung der Mannschaft grundsätzlich zufrieden, bei Detailfragen aber fehle derzeit die Präzision. "Wir haben klare Abläufe und Automatismen, die in der letzten Saison gegriffen haben, die wir jetzt im Moment so in der Form aber zu selten gut zu Ende fahren", erklärte er: "Da geht es um ungenaues Passspiel, die Ballannahme, die Ballmitnahme. Viele Details in und um den Sechzehner sind nicht so sauber, wie wir es noch in der vergangenen Saison hatten. Das merken wir dann im offensiven Output."
Dennoch sei er weit davon entfernt, Kritik zu üben. "Wenn wir Tabellenelfter wären, würden wir nicht darüber sprechen, ob unser Fußball auch schön genug ist. Dann ginge es um die A-Note: um die Ergebnisse", sagte Kovac, der mit dem BVB in der Liga derzeit hinter Bayern München und RB Leipzig Dritter ist: "Für mich als Trainer ist es wichtig, dass ich mich von den äußeren Debatten nicht treiben lasse oder deshalb in Aktionismus verfalle."
Auch nach der Champions-League-Niederlage bei Manchester City (1:4) und dem folgenden 1:1 beim Hamburger SV in der Bundesliga werde er "nicht alles infrage stellen, was vorher gut war".































