Die norwegische Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold hat zwei Wochen vor dem Weltcup-Start ihre Muskeln spielen lassen. Am zweiten Wettkampftags des "Sesongstarts" in Geilo fuhr sie der Konkurrenz plötzlich davon.
Ingrid Landmark Tandrevold hat sich am Sonntag beim norwegischen "Sesongstart" im Massenstart wie ausgewechselt präsentiert. Nach ihrem ernüchternden 15. Platz am Samstag im Sprint fuhr die Top-Biathletin nun auf den ersten Platz.
"Heute hat das Schießen geklappt", freute sich die 29-Jährige hinterher beim Sender "TV2". Insgesamt kam Tandrevold mit zwei Fehlern durch das Rennen, im wichtigen letzten Schießen traf sie alle Scheiben. 15 Sekunden Vorsprung hatte sie letztlich auf ihre Nationalmannschaftskollegin Ragnhild Femsteinevik, die ohne Fehlschuss auskam.
Rang drei ging an die italienische Biathletin Dorothea Wierer, die ein besseres Resultat erneut am Schießstand liegen ließ. Wie schon im Sprint schoss sie dreimal daneben, ihr Rückstand auf Tandrevold betrug letztlich 22,9 Sekunden. "Ich denke, es lief ganz gut", sagte die Italienerin bei "NRK" über ihr Rennen: "Wir hatten hier unser Trainingslager, daher waren wir nicht optimal auf diese Wettkämpfe vorbereitet. Aber ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Natürlich war das Schießen nicht perfekt." Das könne aber an den Rückenproblemen liegen, die sie in den letzten Tagen gehabt habe.
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Ingrid Landmark Tandrevold, die ihr Weltcup-Ticket für den Auftakt in Östersund in zwei Wochen bereits aufgrund ihrer Erfolge in der Vergangenheit sicher hat, dürfte durch ihren Sieg nun neuen Aufschwung bekommen. "Ich bin jemand, der mehr Wert auf ein schlechtes Rennen legt als auf ein gutes", bekannte sie. Nun wolle sie die gute Leistung im Massenstart aber "als positive Erinnerung mitnehmen".
Biathlon-Ikone und "TV2"-Experte Ole Einar Björndalen war über die Trendwende der Skijägerin durchaus verblüfft. "Das ist überraschend, wenn man bedenkt, was sie gestern gezeigt hat. Sie ging offensiv in die letzte Stehend-Runde und lieferte dort ab. So sehen wir Ingrid gerne", so der Norweger.
Maren Kirkeeide, die Sprint am Samstag mit knappem Vorsprung hatte gewinnen können und anschließend von ihrer Teamkollegin hochgelobt wurde, landete am Sonntag derweil nur auf dem 20. Platz. Sie hatte diesmal große Probleme am Schießstand, gleich sieben Schüsse gingen daneben.

